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Sigillataschüsselmodel

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Herstellungszeitraum: ca. 155-165 (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Breitfurt

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0050
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Sigillataschüsselmodel
Material:
Technik:
scheibengedreht
gestempelt
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 9,4 cm, B: 1,2 cm (Wandung)

Beschreibung

Fragment einer Formschüssel, aus vier Scherben zusammengesetzt, gewölbte Wandung, breiter Rand, mitten auf der Außenseite umlaufende breite Rille; auf der Wandung innen Negativformen für plastische Ziermotive, die für die Töpferei Blickweiler / Eschweiler Hof charakteristisch sind, speziell für den Töpfer mit dem Kürzel LAA (s. unten); geschlämmter, hellbeige-orangefarbener Ton; Beschriftung (schwarz): "82/2".

Beschreibung der Ziermotive: innen direkt unter dem Rand ein Eierstab, der aus perlstab- und sternförmigen Verzierungselementen zusammengesetzt ist (Knorr / Sprater 1927, Taf. 82,31), darunter ein kräftiger Perlstab (a.a.O. Taf. 82,43), darunter ein Bilderfries mit der Darstellung eines Löwen, der einen Hirschen jagt: ein springender Hirsch (a.a.O. Taf. 79,7), dazu Pflanzen mit drei Blattwedeln (a.a.O. Taf. 81,70), ein Bäumchen (a.a.O. Taf. 80,35), ein Rebenblatt (a.a.O. Taf. 81,24), ein springender Löwe mit Mähne (ähnlich a.a.O. Taf. 78,11); der Fries ist unten durch zwei parallele umlaufende seichte Drehrillen abgeschlossen.

Solche Formschüsseln dienten der Herstellung der Terra-Sigillata-Bilderschüsseln (Typ Dragendorff 37). Nach R. Knorr datiert der Töpfer mit dem Kürzel LAA in die Zeit zwischen 143-160 n. Chr. (a.a.O. Taf. 100). Dagegen setzt I. Huld-Zetsche diesen Töpfer in die Zeit zwischen 155 und 165 n. Chr. (Huld-Zetsche 1993, 8 Abb. 1; 43).

Literatur

Knorr, Robert / Friedrich Sprater: Die westpfälzische Sigillata-Töpferei von Blickweiler und Eschweiler Hof (= Historischer Verein der Pfalz, 3), Speyer, 1927
Huld-Zetsche, Ingeborg: Trierer Reliefsigillata. Werkstatt II (= Materialien zur römisch-germanischen Keramik, 12), Bonn: Dr. Rudolf Habelt GmbH, 1993