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Schlüssel

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 50-275 n. Chr. (frühe bis mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0115
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Ikonografie:
Technik:
gepunzt (Reide)
poliert (Reide)
gegossen (Reide)
Maße:
Gesamt: Gewicht: 61,1 gr, L: 9,2 cm, B: 0,5 cm (Dicke Reide), B: 3,9 cm (Reide), L: 4,2 cm (Reide)

Beschreibung

Schlüssel eines kleinen Kastens oder Kästchens, Reide aus Bronze in Form eines Bilches, der eine Nuss knabbert, Schwanz mit Fischgrätenmuster, Körper mit flächiger Punzverzierung, Hohldorn aus stark korrodiertem Eisen, Bart nicht mehr vorhanden.

Ein vergleichbarer Schlüssel mit einer Reide in Form eines Eichhörnchens wurde bei Wiesbach im mittleren Saarland gefunden (siehe Literatur: Alfons Kolling 1986). Dem Stück aus Schwarzenacker ist eine Reide von der Saalburg ähnlich (Saalburg-Jahrbuch 6, 1914, 54 Taf. IV,29).

Bilche galten bei den Römern als Delikatesse. Der römische Koch Apicius überliefert in seinem Kochbuch "De re coquinaria" ein Bilch-Rezept. Demnach wurden sie mit gehacktem Schweinefleisch, Pfeffer, Nüssen, Laserwurzel und Liquamen (einer Art Fischsoße) gefüllt und im Backofen gegart.

Bilche wurden in Fässern, so genannten Glirarien, gehalten und gemästet (s. Literatur Auguste Bruckner). Einige solcher Glirarien wurden in Pompeji und Herculaneum gefunden (O. Keller, Die antike Tierwelt 1 (1909) Abb. 61).

Literatur

Keller, Otto: Die antike Tierwelt (1), Leipzig, 1909, S. 191-193
(= Saalburg-Jahrbuch, 6), 1914, S. 54, Abb. Tafel IV,29
Kolling, Alfons: Funde aus der Römerstadt Schwarzenacker und ihrer nahen Umgebung. Bilder und Texte, Homburg, 1971, S. 45, Abb. Tafel 53
Bruckner, Auguste: Glirarium oder vivarium in dolio. Festschrift für Waldemar Haberey, Mainz: von Zabern, 1976, S. 19-21
Kolling, Alfons: Zum Bilch Siebenschläfer (= Germania, 64), 1986, S. 586, Abb. Nr. 2
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 57, Abb. Tafel 72,2