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Landschaftsmodell zur Lage des Klosters Neumünster im Mittelalter

Stadtgeschichtliches Museum Ottweiler


Herstellung: unbekannt

Merkmale

Inventarnummer:
2013SMO0114
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Landschaftsmodell zur Lage des Klosters Neumünster im Mittelalter
Material:
Gips (im Plexiglasrahmen)
Maße:
Gesamt: H: 24 cm, B: 62,5 cm, L: 92,5 cm

Beschreibung

Das Landschaftsmodell wurde im Längenmaßstab 1:10000 mit fünfacher Überhöhung gefertigt. Es zeigt außer dem Kloster Neumünster die Dörfer Niederlinxweiler und Wiebelskirchen, die schon in den ältesten Klosterurkunden erwähnt werden, sowie die Burg Ottweiler, die ab dem 14. Jh. nachgewiesen ist.
Das Archipresbyteriat von Neumünster um 1360
Neumünster war vom 9. bis zum 16. Jh. Sitz eines Klosters und zugleich eine Verwaltungseinheit der Metzer Diözese. Im 9. Jh. hatten sich die Aufgaben der Diözesanverwaltung bereits so erweitert, daß man in größeren Diözesen nicht mehr imstande war den Pflichten nachzukommen. Man teilte daher die Diözese in mehrere Archidiakonate, denen ein Archidiakon vorgesetzt wurde. Zur unmittelbaren Beaufsichtigung der Pfarrer und der übrigen Weltgeistlichen reichten aber auch diese Archidiakone nicht aus, weshalb die Gebiete in kleiner Bezirke Archipresbyteriate (Dekanate) eingeteilt wurden. Ihnen stand ein Archipresbyter (Erzpriester) vor. Seit dem frühen Mittelalter gehörten die Bistümer Metz, Toul und Verdun zu der Trierer Kirchenprovinz. Das Bistum Metz, zu der das Kloster Neumünster gehörte wurde in 4 Archidiakonate eingeteilt, die seit dem 13.Jh. Folgende Namen hatten: Metz, Marsal, Vic und Sarrebourg. Auf diese verteilten sich 22 Archipresbyteriate.
Im Jahr 1360 gehörte das Archipresbyteriat Neumünster zum Archidiakonat Sarrebourg und bestand aus folgenden 13 Pfarreien: Neumünster, Linxweiler, St. Wendel, Wiebelskirchen, Illingen, Schiffweiler, Waldmohr, Hattweiler, Fürth, Limbach, Bexbach, Furpach, Spiesen.

'Neumünster (später Ottweiler (HJ25) (Terentius). (Kr. Ottweiler; Bist. Trier, Dek. Ottweiler; ev. Syn. St.Johann, Pf. Ottweiler) ?? Coll. Aebtissin zu Neumünster. 1223 wurde die Pfarrkirche (St. Johannes Bapt.) dem Stift inkorporiert
Kirchspiel: Bischof Adventius von Metz gründete 871 im Bliesgau ein Kanonikerstift St.Terentius und übergab ihm die Kapelle St. Martin in der Villa Luinchisi (linxweiler). Der ort der Stiftung scheint (893) in der Pfarrei Wibiliskirika (Wiebelskirchen) gelegen zu haben. Der Stift erscheint von 1186 ab als Damenstift ohne dass die Zeit der Umwandlung anzugeben ist. Das Stift bestand bis 1576, indem damals die letzte Aebtissin die Güter in Lothringen verkaufte und die übrigen dem Grafen Johann Ludwig von Nassau übergab. ?? Nachweislich seit 1180 war Neumünster Sitz des Erzpriesters für den nördlichen Bliesgau, 1186 wird ein Pfarrer erwähnt, die Kirche muss sich also schon längst aus der Verbindung mit Wiebelskirchen losgelöst haben. Zur Pfarrei Neumünster gehörten Ottweiler mit einer Kapelle zum heil. Kreuz, Steinbach (J25), Mainzweiler (H25), Welschbach (H25/26), stennweiler (H26). Nach der Reformation wurde der Sitz der Pfarrei in die Residenz der Grafen nach Ottweiler verlegt, der bisherige Pfarrer zu Neumünster wurde erster Pfarrer, superintendent und Hofpredigert zu Ottweiler, der Klosterkaplan Diakon und zweiter Pfarrer. Nach 1680 wurde durch die Franzosen wieder eine katholische Pfarrei errichtet, der die ganze Grafschaft Ottweiler unterstellt wurde. 1707 liess der König von Frankreich eine eigne katholische Kirche zu Ottweiler erbauen, nachdem bis dahin die alte Kirche simultan von beiden Konfessionen gebraucht worden war. 1775 zählte man 3600 katholische Kommunikanten.'1

Literatur

Fabricius, Wilhelm: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz Nachdruck. Fünfter Band: Die beiden Karten der kirchlichen Organisation, 1450 und 1610; zweite Hälfte: ... Verbände seit der Reformationszeit, Salzwasser Verlag GmbH, Paderborn.