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Reliefmodell des Renaissanceschlosses in Ottweiler

Stadtgeschichtliches Museum Ottweiler


Merkmale

Inventarnummer:
2013SMO0111
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Reliefmodell des Renaissanceschlosses in Ottweiler
Material:
Tischlerplatte (Acrylfarbe)
Maße:
Gesamt:

Beschreibung

Reliefdarstellung des Renaissanceschlosses Ottweiler nach den Kupferstichen von Daniel Meißner und Matthäus Merian (1623/1645)
Geschichte: Schon 1186 bestand hier eine Wasserburg. Sie war Sitz der Grafen von Saarbrücken als Schirmvögte des schon 871 gegründeten, 1005 mit Benediktinerinnen besetzten Klosters Neumünster. 1393 wird in Ottweiler "Schloß, Burg und Vorburg" urkundlich genannt. Anfang des 15. Jahrhunderts ist Ottweiler Verwaltungssitz und Hochgericht. Um 1550 wurde Ottweiler mit Graf Johann I. Residenz einer besonderen Linie, der Grafen von Nassau-Ottweiler. Dieser lies die Stadt befestigen und den mächtigen Wehrturm erbauen. Sein Nachfolger, Graf Albrecht (1574-93) aus der Weilburger Linie und Schwager Wilhelms von Oranien, ließ durch den Baumeister Christmann Strohmeyer ein prächtiges Renaissance-Schloß erbauen. Die als Wasserschloß errichtete vierflüglige Anlage hatte um den Innenhof durch vier Stockwerke Galerien, offene Laubengänge von besonderem Reiz. In einem Turmanbau an einer der äußeren Ecken lag die Schloßkapelle. Der viergeschossige Turm besaß noch einen dreigeschossigen verjüngten Aufsatz mit Renaissancehaube. Ein prächtiges Renaissanceportal führte zu einer Zugbrücke über einen Wassergraben. An einer Seite des Schlosses sprang ein viergeschossiger mit 4 x 2 Fensterachsen versehener Wohnbau in den Wassergraben vor. Die Dächer waren mit Renaissancegiebelchen versehen. Das Schloß wurde mit der Stadt im Dreißigjährigen Krieg und im Réunionkrieg beschädigt und nach längerem Leerstehen 1753 durch Fürst Wilhelm Heinrich aus der Usinger Linie (1741 bis 1768) abgebrochen. Dieser ließ durch den Baumeister Joachim Friedrich Stengel auf einer Bliesinsel einen hübschen Jagdpavillon im Rokokostil errichten. Stengel war auch der Baumeister des noch erhaltenen zweigeschossigen Witwenpalais, das der letzte Fürst für seine Gemahlin 1759 bis 1760 errichten ließ. Dieses dient heute als Kreistagsgebäude.
Quelle: Medding