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Spiralhülsenfibel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: ca. 20 v. Chr. bis 1. Hälfte 1. Jahrhundert n. Chr. (frühe römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
1991-5174
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Spiralhülsenfibel
Material:
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt: Gewicht: 16,3 gr, L: 8,3 cm, H: 0,2 cm (Bügel), B: 1 cm (Bügel), B: 2,05 cm (Hülse), D: 0,9 cm (Hülse), H: 0,6 cm (Nadelhalter)

Beschreibung

Fibel mit verbogenem, bandförmigem, längsgerilltem Bügel, walzenförmige Spiralhülse aus einem flachgehämmerten und zusammengerollten Blech, darin eine Spirale, die sich in einer langen, leicht verbogenen Nadel fortsetzt, Bügel am Fußende gerade abschließend, rahmenförmig durchbrochener und durch einen getreppten Steg unterteilter, langer Nadelhalter, leicht zur Seite verbogen; dunkelgrün patinierte Bronze.

Die Fibel gehört nach der Einteilung von E. Riha zum Typ 4.4, Variante 4 ("mit geradem Bügelansatz und gleichbreitem Bügel"; siehe Literatur: Riha 1979, 100 Taf. 19,505-524).

Dieser Typ wird in der Literatur auch als "Langton-Down-Type" bezeichnet. Dieser häufig vorkommende Fibeltyp ist in Westeuropa verbreitet, und zwar in Frankreich, England, Rheinland und der Schweiz. In den östlichen Gebieten ist er dagegen sehr selten anzutreffen. Dieser Typ wurde bereits in frühaugusteischer Zeit und bis in die Zeit des Kaisers Claudius getragen. Die Langton-Down-Fibel gilt als direkter Nachfolger der spätlatènezeitlichen Nauheimer Fibel, die noch unmittelbar vor der römischen Eroberung von den Kelten getragen wurde. Sie wird als typischer Bestandteil der Frauentracht angesehen (a.a.O. 98).

Literatur

Riha, Emilie: Die römischen Fibeln aus Augst und Kaiseraugst (= Forschungen in Augst, 3), Augst, 1979