Schüssel der Form Dragendorff 37 (Bilderschüssel) der Produktionsstätte Rheinzabern, in einem Stück erhalten, am Rand leicht fragmentiert, schmaler Standring, gewölbter Gefäßkörper, nach außen gerundete, innen leicht kantige Randlippe.
Bildfeld mit rauer, narbiger Oberfläche und grob ausgeführtem, flach gedrücktem Relief mit wenig Binnenzeichnung; einfacher Eierstab umlaufend (siehe Literatur: Ricken 1963, 304, E 34), darunter durch senkrechte Schnurstäbe (a.a.O. 251-254, O 232-244) eingefasste Felder, darin verschiedene Motive: ein nach rechts gewendeter kniender Amor mit Flügeln (a.a.O. 61, M 119), ein glatter Doppelkreis mit einem kräftigen äußeren und einem schwächeren inneren Kreis (a.a.O. 266f., K 20), darin ein Füllhornmotiv (a.a.O. 241, O 160), ein Schreitender mit Kanne (a.a.O. 55, M 100); blassorangefarbener Scherben mit dunkelorangefarbener Engobe, unten auf Standring abgewetzt.
Die Manufaktur von Rheinzabern (Tabernae Rhenanae) im Lkr. Germersheim in der Pfalz begann um 140 n. Chr. mit der Produktion von Terra Sigillata und arbeitete bis um 220 n. Chr. Die Gesamtproduktion dieser Manufaktur schätzt man auf etwa 50 Millionen Gefäße.