Zylindrisches Türscharnier (Türband), exakt kreisrund gedrechselt und poliert, mit im Querschnitt ovaler bis unregelmäßig runder Bohrung durch den Markkanal, seitlich in der Mitte eine kreisrunde Durchbohrung; aus Röhrenknochen eines Tieres hergestellt, weiße bis beigefarbene Oberfläche.
Beinerne Türscharniere gehören zum üblichen römischen Fundgut. Sie wurden mit Holzkernen versehen, deren Enden Zapfen besaßen, und als Scharnierband längs aneinander gereiht. Die Röhren waren, durch hölzerne Zapfen in den seitlichen Löchern, abwechselnd mit der Wand und der Tür des Möbelstücks verbunden. Damit ließen sich Kasten- oder Schranktüren leicht drehen. Drehspuren auf den Endflächen der Röhren sowie lange Kratzrillen an der Außenseite bei solchen Stücken weisen darauf hin, dass die Türflügel eng an die Kastenwand angesetzt waren und um etwa 180 Grad gedreht werden konnten (siehe Literatur: Martin 1979, 16; 17 Abb. 21).