Nachbildung eines römischen Schranks. Der Schrank besitzt zwei große, jeweils zweigeteilte Gittertüren mit kleinen Ringgriffen. Im Inneren sind drei Ablagebretter angebracht. Im unteren Bereich befinden sich drei kleine Gefache, in der Mitte ein breiteres mit Flügeltüren und seitlich zwei schmälere, eintürige Gefache. Der Schrank besitzt einen einfachen Sockel und ein vorkragendes, profiliertes Gesims. Er ist aus Nadelholz hergestellt, die schwarz lackierten Türscharniere und die Ringgriffe bestehen aus Messing.
Die Nachbildung wurde nach Vorbildern gefertigt, wie sie in verkohltem Zustand oder als Hohlformen im Tuffstein in Pompeji und anderen Siedlungen um den Vesuv gefunden wurden. Diese Orte wurden beim Ausbruch des Vulkans im Jahre 79 n. Chr. zerstört. Es sind hier Kleider- und Bücherschränke nachgewiesen, ein Schrank besaß als Aufsatz ein Lararium, also einen Hausgötteraltar (siehe Literatur: Connolly / Dodge 1998, 145f.). Als Scharniere für Schranktüren benutzte man jedoch zu römischer Zeit eher aus Tierknochen hergestellte Röhrenscharniere (Martin 1979, 16f. Abb. 21), wie sie im Saarland aus Borg selbst (z. B. 1987-0516) und aus dem Vicus von Schwarzenacker (2008RMS0630) bekannt sind.