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Spinnwirtel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. (römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
2004-16509
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
frei geformt
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 2,8 cm, D: 3,2 cm, D: 0,6 cm (Loch)

Beschreibung

Spinnwirtel, kreisrund, im Querschnitt bikonisch, vertikales Loch mit kreisrundem Querschnitt, ein Rand des Lochs schräg verlaufend; dunkelrotbrauner Scherben, Ton mit Sand und Keramik gemagert, dunkelbeige- bis umbrafarbene Oberfläche, stellenweise versintert.

Der Spinnwirtel war Bestandteil einer Handspindel, die der Fadenerzeugung diente. Die sorgfältig gezupfte und damit aufgelockerte Wolle wurde auf einen Spinnrocken (lateinisch: colus) gesteckt. Durch Herauszupfen von Fasern aus dem Rocken entstand ein Vorfaden, der durch Ziehen und Drehen schließlich lang genug wurde, um ihn am Spindelstab (fusus) zu befestigen. Der Spinnwirtel (verticillus oder turbo), der am unteren Ende des Stabes aufgesteckt war, diente als Gewicht, das den Spindelstab beschwerte und das Drehen zum Aufwickeln des Fadens erleichterte.

Literatur

Blümner, Hugo: Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern I, Leipzig, Berlin, 1912
Wild, John Peter: Textile Manufacture in the Northern Roman Provinces, Cambrigde, 1970