Spinnwirtel, kreisrund, flach walzenförmig, an der Seite leicht fragmentiert, im Zentrum kleines Loch mit kreisrundem Querschnitt und Grat an einem der beiden Ränder; dunkelbeigefarbener bis dunkelbrauner Scherben.
Der Spinnwirtel war Bestandteil einer Handspindel, die der Fadenerzeugung diente. Die sorgfältig gezupfte und damit aufgelockerte Wolle wurde auf einen Spinnrocken (lateinisch: colus) gesteckt. Durch Herauszupfen von Fasern aus dem Rocken entstand ein Vorfaden, der durch Ziehen und Drehen schließlich lang genug wurde, um ihn am Spindelstab (fusus) zu befestigen. Der Spinnwirtel (verticillus oder turbo), der am unteren Ende des Stabes aufgesteckt war, diente als Gewicht, das den Spindelstab beschwerte und das Drehen zum Aufwickeln des Fadens erleichterte.