Fibel mit Hülsenscharnier, breiter, flacher, geknickter Bügel, sich zum Fuß hin verjüngend, darauf rechteckiges Plättchen mit dachförmigem Querschnitt mit zwei Kreisriefen mit zentralem Loch zur Aufnahme einer nicht mehr vorhandenen Einlage (Glaspaste?), umgeben von drei gekerbten Leisten und einer ungekerbten Leiste, flacher, sich leicht verjüngender Fuß, von Querleisten begrenzt, vollständig erhaltene Nadel und Nadelhalter, an dem eisernen Befestigungsstift befestigte Nadel leicht zur Seite gebogen, Spitze abgebrochen; dunkelgrün patinierte Bronze, Nadel hellgrün patiniert, auf gesamter Oberseite der Fibel mit Ausnahme der Kreisriefen Spuren einer Verzinnung.
Nach der Einteilung der Fibeln von Augst und Kaiseraugst gehört die Fibel zum Typ 5.16.2 ("Scharnierfibeln mit kleinen runden Einlagen", "mit eingelegtem Plättchen an gestrecktem Bügel"; siehe Literatur: Riha 1979, 153f. Taf. 45,1336-1347). Das Material der Einlage - Glaspaste oder ein anderes Material (Koralle?) - ist nicht bestimmbar, da auch bei anderen Funden nur sehr geringe Reste der Einlage erhalten blieben. Dieser Typ wurde in Nordgallien, im Rheinland, im Gebiet der Schweiz und ausnahmsweise auch in anderen Provinzen (Pannonien) getragen. Er datiert in die Mitte und zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr., teilweise auch ins 2. Jahrhundert (a.a.O. 153).