Fibel mit Hülsenscharnier, eine Hälfte des Hülsenscharniers teilweise fragmentiert, flacher breiter Bügel mit vier in Längsrichtung verlaufenden gekerbten Leisten, schmaler Fuß mit zwei Dreiergruppen von gekerbten Querleisten und Verbreiterung dazwischen, Nadel samt Befestigungsstift nicht mehr vorhanden, vollständiger geschlossener Nadelhalter dreieckiger Form; hellgrün patinierte Bronze, gesamte Oberseite der Fibel verzinnt.
Nach der Einteilung der Fibeln von Augst und Kaiseraugst gehört die Fibel zum Typ 5.12.2 ("Scharnierfibeln mit längsverziertem Bügel", "Bügel durch drei bis vier, ausnahmsweise auch mehr Längsleisten profiliert, die häufig gekerbt sind"; siehe Literatur: Riha 1979, 137f.; 140-142 Taf. 38-39). Trotz vergleichbarer Gesamtform variieren die Länge des Bügels und die Gestaltung des Fußes bei diesem Typ sehr stark, was im Gegensatz zur Massenproduktion anderer Fibeln auf eine individuelle Überarbeitung der Stücke schließen lässt. Die Fibeln sind vor allem in den nordgallischen Provinzen, in England sowie im Rheingebiet verbreitet. Sie kommen seit dem zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr. vor und laufen zu Beginn des 2. Jahrhunderts allmählich aus (a.a.O. 137f.).