Fingerring in Sphendonenform, mit ovaler Reiföffnung, Reif mit halbovalem Querschnitt, verbreiterte Platte mit Gemme aus tiefrotem Karneol (Original), darin eingeschnitten eine detailreich gestaltete, nach links gewendete Büste eines bartlosen Mannes, unter dem Hals noch Ansatz des Gewandes (?) dargestellt; Ring im Original aus Gold mit eingelegtem Karneol, Kopie aus Messing mit Glaseinlage.
Der Fingerring in Sphendonenform bestimmt die beiden ersten Jahrhunderte nach Christi Geburt (siehe Literatur: Riha 1990, 26f.). Zu Beginn der Kaiserzeit zeichnen sich die Ringe aus Edelmetall durch eine starke Hervorhebung der ausgehämmerten Platte aus, die Gemme folgt mit ihrer Wölbung der Rundung der Platte und überragt diese nicht. Im 2. Jahrhundert n. Chr. verstärkt sich die Tendenz der Hervorhebung, Verbreiterung und Abflachung der Platte, sie ist nun wesentlich breiter und stärker als der Reif. Die Reiföffnung ist nun von gleichmäßig ovaler Form. Bedingt durch die Abflachung der Platte ist nun auch die Gemme flach (Riha 1990, 26f.). Im 3. Jahrhundert wird der Absatz zwischen Reif und Platte betont, der durch abgetreppte Schultern noch verstärkt wird.
Aufgrund dieser Formentwicklung lässt sich der vorliegende Ring ins 2. Jahrhundert n. Chr. datieren.