Griff eines Klappmessers in Form eines sitzenden Raubvogels mit Hakenschnabel und Kamm, eingeschnittene Flügelzeichnung, glatt geschliffene Oberfläche, im Rücken des Tieres verläuft ein Spalt zur Aufnahme der Messerklinge, Griffansatz durch zwei umlaufende Wülste verziert, die durch das angrenzende Bronzeblech grün verfärbt sind, in den Griff eingesetzt eine mit einem Bronzeblech beschlagene eiserne Zwinge mit ovalem Querschnitt, ein Rest der darin eingesetzten Klinge sowie des Scharniers noch vorhanden. Der Griff ist aus einem Tierknochen geschnitzt worden.
Als Motive für Messergriffe aus Bein oder Metall dienten Raubkatzen, Hasen, Affen, Delfine und Raubvögel. Ein bronzener Messergriff in Form eines Löwen ist ebenfalls aus der römischen Villa von Borg bekannt (siehe 1988-1343). Klappmessergriffe sind nicht selten im römischen Fundgut (siehe Literatur: Mercklin 1940; Ronke 2003). Auch aus dem Rheinischen Landesmuseum in Trier sind mehrere figürliche Exemplare aus Bein bekannt (Fries 2008). In Mundolsheim in Baden-Württemberg fand sich in einer Siedlung ein beinerner Klappmessergriff in Form eines Jagdhundes (Ronke 2003), in einer Siedlung bei Wesseling in Nordrhein-Westfalen ein Klappmessergriff aus Elfenbein in Form eines kauernden Pantherweibchens (Wagner 1987).