Fragment einer Armschutzplatte, eine Seite flach, andere Seite im Längs- und Querschnitt leicht gewölbt, an der Mitte der Schmalseite eine von beiden Seiten vorgenommene Durchbohrung mit einem breiten konischen Bohrloch auf der flachen Seite; schwarzer Kieselschiefer mit geschliffener Oberfläche, vor allem auf den beiden Längskanten Schleifspuren.
Steinerne Armschutzplatten gehören zu den typischen Beigaben in Gräbern der spätkupferzeitlichen Glockenbecherkultur. Sie gehörten zur Ausstattung eines Bogenschützens und dienten als Schutz des Unterarms beim Zurückschnellen der Bogensehne.
Das vorliegende Stück gehört zu den schmalen Exemplaren mit flachrechteckigem Querschnitt und zwei Durchbohrungen, die in West- und Südeuropa den alleinigen Typ der Armschutzplatten darstellen (siehe Literatur: Sangmeister 1964), wohingegen breitere Exemplare mit gewölbtem Querschnitt und vier Löchern in Mitteleuropa überwiegen (Sangmeister 1974).
Im Saar-Mosel-Raum wurden eine Reihe von Armschutzplatten gefunden (für Luxemburg siehe: Grisse / Schaack 2009). Die im Saar-Mosel-Raum gefundenen Armschutzplatten haben nach der Untersuchung von Th. Fritsch Ausmaße in der Länge zwischen 3,1 und 9 cm, in der Breite zwischen 1,3 und 3,5 cm sowie in der Dicke zwischen 0,5 und 1,9 cm. Verwendete Gesteine sind vor allem Kieselschiefer, Schiefer und Quarzit sowie in geringerem Maße Phtanit und Tonschiefer (Fritsch 2000, 102f.).
Aus dem Saar-Mosel-Raum sind bis jetzt etwa ein Dutzend Fundstellen der Glockenbecherkultur bekannt (Gräber, Siedlungen, Einzelfunde: Fritsch 2000, 284 Karte 1).