Kopie einer Fibel in Form eines Pfaues in Seitenansicht, nur rechte Körperseite samt Bein sichtbar, Kopf mit oben gekerbtem Kamm und kurzem Schnabel, eingepunztes großes Auge mit großer Pupille, Flügel mit Vertiefung zur Aufnahme der Emaileinlage, Schwanz mit Kerben an beiden Längsseiten und mit Vertiefung mit Resten der Emaileinlage in Grubenschmelztechnik, unter dem Schwanzansatz Backenscharnier, darin mittels eisernem Stift geschweifte Nadel noch drehbar befestigt, Nadelhalter unter dem Halsansatz; Tierfigur leicht verbogen, Scharnier samt Nadel und Nadelhalter zur Seite hin gebogen; dunkelgrün patinierte Bronze, Nadel grün patiniert.
Beim Email der römischen Kaiserzeit handelt es sich stets um Grubenschmelz (französisch: émail champlevé), bei dem Vertiefungen im Metall mit Email aufgefüllt wurden (siehe Literatur: Steuer 1989, 202). Typologische Einordnung: Riha, Typ 7.25 ("Figurenfibel mit Emaileinlagen", Riha 1979, 200f. Taf. 67-68). Bei den so genannten Figurenfibeln findet man Darstellungen von Tieren oder Gegenständen (Riha 1979, 200f.). Bei den Tierfibeln sind trotz einer gewissen naturalistischen Darstellungsweise der Form und Bewegung des Tieres die Einlagen bzw. die Farben des Emails nach rein ornamentalen Gesichtspunkten ausgewählt, also ohne auf die Natur und Form des Tieres Rücksicht zu nehmen.