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Waage

Zollmuseum Habkirchen


Herstellung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert

Merkmale

Inventarnummer:
2007ZMH0481
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Dezimalwaage
Sachgruppe:
Maße:
Gesamt: H: 53 cm, B: 70 cm, L: 118 cm

Beschreibung

Dezimalwaage mit Gewichten zum Wiegen von Waren, die nach Gewicht bis heute verzollt wurden und werden (z.B. Kaffee oder Tee). Wägebereich: 5 - 100 Kilogramm. Eine Dezimalwaage ist eine Wiegevorrichtung zur Gewichtsbestimmung einer unbekannten Masse durch den direkten Vergleich mit der Gewichtskraft einer bekannten Masse, nämlich der der genormten Metallgewichte. Die unbekannte Masse des Wiegeobjekts steht dabei in einem Verhältnis von 10:1 zu den aufgelegten Standardgewichten.
Die Dezimalwaage besitzt einen ungleicharmigen Waagebalken, wobei das Teilstück des Waagebalkens, auf das die aufgelegten Standardgewichte wirken, zehnmal so lang ist wie das Teilstück, auf das der zu wiegende Gegenstand, das Wiegeobjekt wirkt. Aufgrund des Hebelgesetzes lässt sich deshalb mit den aufgelegten Standardgewichten jeweils die zehnfache Wägemasse bestimmen, was bei größeren Gewichtslasten eine wesentliche Verbesserung gegenüber der gleicharmigen Balkenwaage darstellt. Mit der Dezimalwaage konnten von den diensthabenden Zollbeamten schwere Gegenstände und Waren mit nur wenigen, vergleichsweise leichten Gewichten gewogen werden.
Die im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Dezimalwaage geht auf Friedrich Alois Quintenz (1774 - 1822) zurück. Quintenz verbesserte die ältere Dezimal-Brückenwaage, indem er die obenliegende Brücke nach unten verlegte. Mit der im Jahr 1821 in Straßburg zum Patent angemeldeten Quintenz-Dezimalwaage wurde die Gewichtsbestimmung vergleichsweise großer Massen wesentlich erleichtert, denn nun musste das schwere Wägegut nicht mehr allzu hoch gehoben werden.