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Wappenschild

Zollmuseum Habkirchen


Herstellung: von bis
in: Reinheim

Merkmale

Inventarnummer:
2007ZMH0480
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
für Grenzpfähle
Material:
Maße:
Gesamt: D: 69,5 cm, H: 95 cm (mit Befestigungsösen)

Beschreibung

Wappenschild des Königreichs Bayern, für Grenzpfähle, Metall. Das runde Metallschild ist in ein rundes, plastische gestaltetes und farbiges Wappenfeld und ein dieses umrandendes Schriftfeld (in der Art einer Münz-Legende) mit der Bezeichnung 'Königreich Bayern' gegliedert (goldene Schrift auf blauem Grund). Wappenschilde dieser Art waren an allen Zollämtern und Grenzübergängen an Grenzpfählen oder auch an den Zollgebäuden selbst angebracht. Vorliegendes Exponat stammt vom ehem. bayrisch-franz. Grenzübergang Reinheim-Bliesbruck. Das große bayerische Staatswappen bestand von 1835 bis 1923 aus einem gevierten Schild mit einem Herzschild: Das erste Feld zeigt in Schwarz einen aufgerichteten goldenen, rotbewehrten Löwen (Symbol der Pfalzgrafen bei Rhein); das zweite Feld ist von Rot und Weiß/Silber mit drei aus dem Weiß aufsteigenden Spitzen geteilt (Hochstift Würzburg); das dritte Feld zeigt einen blauen, goldbewehrten Panther auf weißem/silbernem Grund (ursprünglich Symbol der Pfalzgrafen von Ortenburg, später der Wittelsbacher); im vierten Feld sind auf Gold drei schwarze übereinander angeordnete, herschauende, rotbewehrte Löwen dargestellt (dem alten Wappen der Staufer, der einstigen Herzöge von Schwaben, entnommen). Der Herzschild ist in Weiß/Silber und Blau schräg rechts gerautet (früher war es das Wappen der Grafen von Bogen, in deren Erbe die Wittelsbacher 1242 eintraten). Der Schild wird von zwei goldenen, rot bewehrten Löwen gehalten. Auf dem Schild ruhte bis 1923 die bayrische Königskrone. Nach den Napoleonischen Kriegen und dem Wiener Kongress kam die territorial neu umrissene linksrheinische Pfalz (und das Gebiet des heutigen Saar-Pfalz-Kreises) 1816 als Rheinkreis an das Königreich Bayern. Trotz diverser politischer Umwälzungen (Ende der deutschen Monarchien im Jahre 1918) gehörte die Pfalz bis in die Mitte des 20. Jh. zu Bayern: Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie bis 1949 bzw. 1955 Teil der Französischen Besatzungszone. Entsprechend der Verordnung Nr. 57 des französischen Oberkommandos wurde die linksreinische Pfalz 1946 in das neu gebildete Land Rheinland-Pfalz eingegliedert.

Literatur

Sattler, Karl-Otto: Die Grenzen kamen, die Grenzen gingen: das Zollmuseum Habkirchen: mal deutsch, mal französisch. Eine Europäische Geschichtslehrstätte an einem saarländisch-lothringischen Treffpunkt, in: Die besonderen Museen, Kirkel, 1995