Die Bildseite der Postkarte zeigt ein Gebäude und eine Zollbaracke, im Vordergrund erscheint ein Schlagbaum, an ihm stehen zwei Zöllner. Hinter der Schranke steht ein Auto, dessen Fahrerin von einem weiteren Zöllner kontrolliert wird; ein vierter Zöllner befindet sich im Eingangsbereich der Zollbaracke. Die Bildunterschrift in Sütterlinschrift nennt den Ort: "Schweigen an der Weinstraße".
Schweigen-Rechtenbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Es handelt sich also um einen dtsch./frz. Grenzübergang zwischen der damalig bayrischen Pfalz und dem seit 1920 wieder frz. Elsass.
Die ersten Postkarten entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sie dienten nur der schriftlichen Korrespondenz, waren nicht illustriert und hießen demnach auch "Korrespondenzkarten". Zunächst vom preußischen Generalpostdirektor Karl Ludwig Richard von Philipsborn (1818 - 1884) aus "sittlichen Gründen" abgelehnt, wurden sie im Jahr 1870 offiziell zugelassen. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Bildpostkarten oder Ansichtskarten, zunächst von Künstlern und Lithografen, später auch von Fotografen gestaltet. Ab etwa 1896 setzten sich die Ansichtskarten auch durch den Einsatz neuer Druckverfahren immer mehr durch.
Der Versand einer Postkarte war kostengünstiger als ein Brief und gab eine gute Möglichkeit schriftlich zu korrespondieren. Es wurden nun Grüße von Ausflügen oder Reisen verschickt, zum Geburtstag und anderen feierlichen Anlässen. Während des Ersten Weltkrieges wurden viele Postkarten als Feldpost verschickt, der Nationalsozialismus nutzte die Karten oft zu Propagandazwecken. Heute werden weniger Ansichtskarten geschickt, da oft modernere Kommunikationsformen (SMS, MMS oder e-mail) zum Grußschreiben benutzt werden.