DDie (nachkolorierte) Postkarte zeigt auf der Bildseite eine Straße, rechts und linke Gebäude, am rechten Bildrand einen deutschen Grenzpfahl, links einige Meter weiter hinten den französischen. Mehrere Menschen erscheinen im Bild-Vorder- und Mittelgrund (dt. und frz. Zöllner, Zivilisten). Die zweisprachige Bildunterschrift lautet: "Deutsch-Französische Grenze (Schlucht) - Frontière franco-allemande au Col de la Schlucht."
Das Elsass und Teile Lothringens gehörten zwischen 1871 und 1918/20 zum Deutschen Reich - die hier abgebildete Grenze verlief demnach 'tiefer' im heutigen Frankreich: Der Col de la Schlucht ist ein 1139 m hoher Pass in den Vogesen. Siehe auch Inv. Nr. 2007ZMH0150 u.a.
Die ersten Postkarten entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sie dienten nur der schriftlichen Korrespondenz, waren nicht illustriert und hießen demnach auch "Korrespondenzkarten". Zunächst vom preußischen Generalpostdirektor Karl Ludwig Richard von Philipsborn (1818 - 1884) aus "sittlichen Gründen" abgelehnt, wurden sie im Jahr 1870 offiziell zugelassen. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Bildpostkarten oder Ansichtskarten, zunächst von Künstlern und Lithografen, später auch von Fotografen gestaltet. Ab etwa 1896 setzten sich die Ansichtskarten auch durch den Einsatz neuer Druckverfahren immer mehr durch.