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Postkarte

Zollmuseum Habkirchen


Herstellung:
von: Arnould et Klein als Hersteller
in: Frankreich

Merkmale

Inventarnummer:
2007ZMH0243
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Sachgruppe:
Schriftgut (Post/Kommunikation)
Material:
Maße:
Gesamt: H: 9 cm, B: 14 cm

Beschreibung

Die Postkarte zeigt auf der Bildseite insgesamt acht Männer in Uniform (dt. und frz. Zöllner, dt. Gendarmen), dahinter der deutsche Grenzpfahl. Die Bildunterschrift lautet: "La frontière entre Mars-la-Tour et Vionville. A l?occasion de l?Anniversaire de la Bataille du 18. Aout 1870, il se célèbre chaque année à Mars-la-Tour un service pour nos soldats morts au champ d?honneur. Nombreux sont les visiteus des deux nations. Des gendarmes francais et allemands gardent la frontière", dt. "Die Grenze zwischen Mars-la-Tour und Vionville. Anlässlich des Jahrestages der Schlacht vom 18. August 1870, ein Dienst an unseren Soldaten, die auf dem Feld der Ehre fielen. Zahlreich sind die Besucher aus beiden Nationen. Französische und deutsche Gendarmen bewachen die Grenze." Rechts über dem Schriftfeld erscheint der Hersteller: "Arnould et Klein, édit."
Die Schlacht von Mars-la-Tour (in den Quellen auch Schlacht von Vionville) wurde am 16. August 1870 während des deutsch-französischen Krieges in der Nähe der Ortschaften Mars-la-Tour und Vionville im Nordosten Frankreichs, etwa 20 Kilometer westlich von Metz geschlagen. Zwei preußische Korps besiegten die zahlenmäßig deutlich überlegene komplette ?Französische Rheinarmee? und zwangen diese zum Rückzug in die Festung Metz. Das Elsass und Teile Lothringens gehörten zwischen 1871 und 1918/20 zum Deutschen Reich - die hier abgebildete Grenze verlief demnach 'tiefer' im heutigen Frankreich. Die ersten Postkarten entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sie dienten nur der schriftlichen Korrespondenz, waren nicht illustriert und hießen demnach auch "Korrespondenzkarten". Zunächst vom preußischen Generalpostdirektor Karl Ludwig Richard von Philipsborn (1818 - 1884) aus "sittlichen Gründen" abgelehnt, wurden sie im Jahr 1870 offiziell zugelassen. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Bildpostkarten oder Ansichtskarten, zunächst von Künstlern und Lithografen, später auch von Fotografen gestaltet. Ab etwa 1896 setzten sich die Ansichtskarten auch durch den Einsatz neuer Druckverfahren immer mehr durch.
Der Versand einer Postkarte war kostengünstiger als ein Brief und gab eine gute Möglichkeit schriftlich zu korrespondieren. Es wurden nun Grüße von Ausflügen oder Reisen verschickt, zum Geburtstag und anderen feierlichen Anlässen. Während des Ersten Weltkrieges wurden viele Postkarten als Feldpost verschickt, der Nationalsozialismus nutzte die Karten oft zu Propagandazwecken. Heute werden weniger Ansichtskarten geschickt, da oft modernere Kommunikationsformen (SMS, MMS oder e-mail) zum Grußschreiben benutzt werden.

Literatur

Leclerc, Herbert: Ansichten über Ansichtskarten, in: Archiv für deutsche Postgeschichte, 2, 1986, S. 5-65
Kaufmann, Gerhard (Hrsg.) / Robert Lebeck (Hrsg.): Viele Grüße. Eine Kulturgeschichte der Postkarte (=Die bibliophilen Taschenbücher, 458), Dortmund: Harenberg, 1988
Hille, Horst: Sammelobjekt Ansichtskarte, Berlin: transpress, 1989
Frech, Hanspeter: Postkarten-Handbuch. Die Postkarten aus den ehemaligen Postvereinsländern und dem deutschen Kaiserreich, Hausach, 1991
Wicki, Otto: Geschichte der Post- und Ansichtskarten, Bern: Zumstein, 1996
Sattler, Karl-Otto: Die Grenzen kamen, die Grenzen gingen: das Zollmuseum Habkirchen: mal deutsch, mal französisch. Eine Europäische Geschichtslehrstätte an einem saarländisch-lothringischen Treffpunkt, in: Die besonderen Museen, Kirkel, 1995