Das Bildfeld der Postkarte zeigt vor einem Gebäude zwei Grenzpfähle, links ein französischer, rechts ein deutscher. An dem frz. Pfahl stehen zwei frz. Zöllner, am deutschen ein dt. Zollbeamter und ein dt. Gendarm, allesamt in Uniform. Es handelt sich um die gleiche Fotografie wie bei Inv. Nr. 2007ZMH0157. Der Hintergrund ist in den Flaggenfarben Frankreichs und des Deutschen Reiches gestaltet, also auf der linken Seite rot, weiß und blau, auf der rechten schwarz, weiß und rot.
Die zweisprachige Bildunterschrift lautet: "Frontière franco-allemande (Schlucht), sur la route de Gérardmer à Munster - Deutsch-Französische Grenze (Schlucht), auf der Straße von Gérardmer nach Münster".
Das Elsass und Teile Lothringens gehörten zwischen 1871 und 1918/20 zum Deutschen Reich - die hier abgebildete Grenze verlief demnach 'tiefer' im heutigen Frankreich: Der Col de la Schlucht ist ein 1139 m hoher Pass in den Vogesen. Siehe auch Inv. Nr. 2007ZMH0150 u.a.
Die ersten Postkarten entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sie dienten nur der schriftlichen Korrespondenz, waren nicht illustriert und hießen demnach auch "Korrespondenzkarten". Zunächst vom preußischen Generalpostdirektor Karl Ludwig Richard von Philipsborn (1818 - 1884) aus "sittlichen Gründen" abgelehnt, wurden sie im Jahr 1870 offiziell zugelassen. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Bildpostkarten oder Ansichtskarten, zunächst von Künstlern und Lithografen, später auch von Fotografen gestaltet. Ab etwa 1896 setzten sich die Ansichtskarten auch durch den Einsatz neuer Druckverfahren immer mehr durch.
Der Versand einer Postkarte war kostengünstiger als ein Brief und gab eine gute Möglichkeit schriftlich zu korrespondieren. Es wurden nun Grüße von Ausflügen oder Reisen verschickt, zum Geburtstag und anderen feierlichen Anlässen. Während des Ersten Weltkrieges wurden viele Postkarten als Feldpost verschickt, der Nationalsozialismus nutzte die Karten oft zu Propagandazwecken. Heute werden weniger Ansichtskarten geschickt, da oft modernere Kommunikationsformen (SMS, MMS oder e-mail) zum Grußschreiben benutzt werden.