Das Bildfeld der Postkarte zeigt drei Zöllner, zwei Zivilisten und einen Hund auf einem Weg zwischen zwei Grenzpfählen, links den französischen, rechts den deutschen. Der Hintergrund ist in den jeweiligen Flaggenfarben gestaltet; auf der französischen Seite rot, weiß und blau, auf der deutschen schwarz, weiß, rot. Rechts unten erscheint eine zweisprachige Aufschrift: "Frontière franco-allemande sur la route de Raon-sur-Plaine à Schirmeck (Vosges)" - "Deutsch-französische Grenze auf der Strasse von Raon-sur-Plaine nach Schirmeck (Vogesen)".
Das Elsass und Teile Lothringens gehörten zwischen 1871 und 1918/20 zum Deutschen Reich - die hier abgebildete Grenze verlief demnach 'tiefer' im heutigen Frankreich: Die Gemeinde Raon-sur-Plaine befindet sich heute im Département Vosges in der Region Lothringen, Schirmeck im Elsass im Département Bas-Rhin.
Die ersten Postkarten entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sie dienten nur der schriftlichen Korrespondenz, waren nicht illustriert und hießen demnach auch "Korrespondenzkarten". Zunächst vom preußischen Generalpostdirektor Karl Ludwig Richard von Philipsborn (1818 - 1884) aus "sittlichen Gründen" abgelehnt, wurden sie im Jahr 1870 offiziell zugelassen. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Bildpostkarten oder Ansichtskarten, zunächst von Künstlern und Lithografen, später auch von Fotografen gestaltet. Ab etwa 1896 setzten sich die Ansichtskarten auch durch den Einsatz neuer Druckverfahren immer mehr durch.
Der Versand einer Postkarte war kostengünstiger als ein Brief und gab eine gute Möglichkeit schriftlich zu korrespondieren. Es wurden nun Grüße von Ausflügen oder Reisen verschickt, zum Geburtstag und anderen feierlichen Anlässen. Während des Ersten Weltkrieges wurden viele Postkarten als Feldpost verschickt, der Nationalsozialismus nutzte die Karten oft zu Propagandazwecken. Heute werden weniger Ansichtskarten geschickt, da oft modernere Kommunikationsformen (SMS, MMS oder e-mail) zum Grußschreiben benutzt werden.