Fotografie des Stadtsiegels von Ottweiler, farbig, in Bilderrahmen. Titel: 'Stadtsiegel von Ottweiler aus dem Jahre 1550'. Das Original befindet sich im Landesarchiv des Saarlandes in Saarbrücken (Abt. 22, Nr. 3356). Zu sehen ist ein Abdruck des Siegelstempels in rotem Siegellack - das Siegelmotiv bestand aus einer fünf-blättrigen Rose in einer Art ornamental aufgebrochenem Wappenfeld im Zentrum und der Umschrift: ' S. CIVITATIS OTTOVILLAE 1550 '. Im Jahre 1550 regierte Graf Philipp II. (1545 - 1554) das Haus Nassau-Saarbrücken; sein jüngerer Bruder Johann hatte 1544 Ottweiler erhalten und damit - als Johann I. - die selbständige Grafschaft Nassau-Ottweiler begründet. Nach dem Tod Philipps II. erhielt Johann auch die Grafschaft Nassau-Saarbrücken und regierte bis 1574 als Johann IV. beide Teilherrschaften. Bereits 1531 begab sich Johann nach Brüssel zu Kaiser Karl V., um in Kriegswissenschaften ausgebildet zu werden und im Folgenden häufig in militärischen Diensten des Kaisers zu stehen (Kriege gegen Franz I. von Frankreich, Schmalkaldischer Krieg). Er und sein Grafenhaus genossen hohes Ansehen bei Karl V., so dass er für seine Residenz Ottweiler die Verleihung der Stadtrechte durch den Kaiser bewirken konnte. 1552 folgte das Marktrecht. Es ist unbekannt, wie lange dieses Siegel geführt wurde oder ob das Siegelbild in einem Schild während der Grafenzeit jemals als Wappen geführt wurde. Erst zu Beginn des 20 Jh. (1905/10) wurde ein neues Stadtwappen beschlossen und der eingesendete Entwurf nach persönlichen Änderungen durch Kaiser Wilhelm II. durch das preußische Heroldsamt in Berlin bewilligt. Ausgehend von der Motivik des alten Siegels ist seither die fünfblättrige Rose wieder ein zentraler Teil des Wappens.