Grabstein (Spolie) des 'Alten evangelischen Friedhofs' aus Sandstein. Der Grabstein wurde in Zweitverwendung mit der Ansichtsseite nach unten als Bodenplatte bzw. Werkstein eines Podestes nahe des Eingangsbogens des alten Friedhofstores von 1866 genutzt. Bei der Umgestaltung des Friedhofs in den heutigen Rhododendrongarten (2006) wurde der Stein als Grabstein identifiziert und museal gesichert. Entzifferbare Textstellen: ]V.V. CH AVS DERW[ ]WOR[ ]EINE[ ]IAH[ ]WENIGE[ ]TAG GEWESEN IN DIE EWIGE RUHE AD 1755 D VERSETZET WORDEN = LERNE ALSO= WIE DV VOR DEM TOD NIEMALS SICHER SEYEST DARUM WACHE VND BETE AVF DAS WA[(N)]N DEIN HERR KO[(MMT)] ER DICH NICHT SCHLAFEND ANT[(RIFFT). Ein Teil des geglätteten zweistufigen Randes ist erhalten, ansonsten weist der Stein starke Spuren der Umarbeitung auf: Die Reliefplastik, die das Textfeld umgab, wurde abgeschlagen (grobe Meißelpickung), um einen ebenen Werkstein zu erhalten. Ebenso wurde die Platte an einer Seite so umgearbeitet, dass sie dort eine rechtwinklige Spitze bildet. Die Herrschaft Ottweiler wurde (zusammen mit Nassau-Saarbrücken) im Jahre 1574/5 auf Veranlassung der neuen Grafen Albrecht und Philipp von Nassau-Weilburg protestantisch. Der Friedhof der evang. Gemeinde, oberhalb der seit 1684 protest. Pfarrkirche neben dem 'Wehrturm', wurde von ebendiesem Jahr ab bis 1935 belegt.