Wasserrohr. Das Wasserrohr besteht aus einem runden Stück Eichenholz, dessen Rinde abgehobelt ist. Mittig ist ein durchgehendes, rundes Loch eingebohrt, durch welches das Wasser floss. Es handelt sich um ein Teilstück einer Wasserleitung aus Neumünster. Solche Holzleitungen, auch Deicheln genannt, wurden vom Mittelalter bis zur Neuzeit angefertigt. Sie wurden hergestellt, indem Eichenstämme von beiden Seiten mit langen Löffelbohrern durchbohrt wurden. Die einzelnen Stücke wurden durch sog. Eiserne Muffen verbunden, die auch dazu dienten, dass die Stämme nicht aufrissen und um sie abzudichten. Der Vorteil von Eichenholz war, dass es robust und gut haltbar war. Außerdem waren in Gegenden mit hohem Holzvorkommen solche Wasserrohre billiger als gemauerte oder metallene Leitungen. Gründung der Abtei Neumünster als Kanoniker-/Chorherren-Stift St. Terentius um 865, Neugründung als Benediktinerinnenkloster im Jahre 1005 ('novum monasterium'), sukzessiver Neubau im 13. Jh., Zerstörung 1553, Auflassung nach 1574/6 nach Einführung des Protestantismus.