Postkarte mit der Abbildung eines Mädchens in einem Lebensmittelkorb; Aufschrift am unteren Rand: "Als ich einst das Licht der Welt erblickt, bestimmt war ich für Brot! doch jetzt ist man mehr von mir entzückt denn ich lindere alle Not! durch mir erhält man "billig u. schnell", Seife, Zucker, Fleisch, Brot u. Mehl!". Das Mädchen zeigt mit der linken Hand auf eine große Brotkarte, mit der rechten hält es sich am Bügel des Korbs fest. Die Brotkarte gilt für Berlin und die Nachbarorte vom "17. bis 28. April 1915". Der gut gefüllte Korb enthält Brot, Wurst, Fett, Mehl, Seife, Eier.
Brotmarken sind Teil einer Brotkarte. Sie wurden in Notzeiten, besonders Kriegs- oder Nachkriegszeiten, an die leidende Bevölkerung ausgegeben, um dem Mangel an Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Gebrauchs besser begegnen zu können. In Berlin gab es die ersten Brotkarten am 22. Februar 1915. Das erste Heft, gültig bis zum 1. August 1915, enthielt Brotmarken zu 25, 50, 100 oder 250 Gramm. Beim Kauf von Brot oder Mehl behielten die Einzelhändler die abgerissenen Marken ein.