Notgeldschein der Stadt Salzwedel im Wert von 50 Pfennigen; Nr. 2774; datiert: "Salzwedel, d. 20. März 1921. Der Magistrat"; Beschriftung auf der Vorderseite: "Dieser Schein wird von den städtischen Kassen eingelöst. Er verliert seine Gültigkeit mit Ablauf des 31. Dez. 1921"; Herstellerangabe unten links: "Druck Salzwedeler Wochenblatt"; Beschriftung auf der Rückseite: "Watt hüt de Rokn kost? Dätt müchst du gern woll wätn. / Nimm hunnert sönn'klein Schins, Denn kanst du satt dei ätn."
Darstellung auf der Vorderseite: in der Mitte das Salzwedeler Wappen (vorne ein halber roter Adler, daneben ein aufgerichteter roter Schlüssel, hinten ein roter Adler mit zwei liegenden roten Schlüsseln in den Fängen), links Sämann, rechts Bauer mit Mehlsack; Darstellung auf der Rückseite: in der Mitte Konditormeister mit Torte vor der Silhouette der Stadt Salzwedel mit der Marienkirche.
Notgeld war in Krisenzeiten Ersatz für gesetzliche Zahlungsmittel und besonders in der Zeit während und nach dem Ersten Weltkrieg (1916-1918, ab etwa 1921 und während der Hyperinflation 1923) im Einsatz. Möglich war die Ausgabe in einer bestimmten Währung oder als Anspruch auf bestimmte Waren. Da die Bauern die eingebrachte Ernte nicnt mehr gegen wertloses Papiergeld abgeben wollten, waren in den ländlich geprägten Regionen Nord- und Ostdeutschlands Roggenscheine im Umlauf, da Roggen zu den wichtigsten Getreidesorten zählte.