Milchschleuder, bestehend aus einer Zentrifuge aus rot lackiertem Gusseisen, einem Bottich aus Blech und einer Kurbel mit gedrechseltem Holzgriff sowie zwei Auslaufstutzen und verschiedenen Wechselteilen; Aufdruck auf der Vorderseite: "PONY ALFA-SEPARATOR BERLIN"; Aufdruck auf der Rückseite: "Nr. 21 65L"; vier Löcher im Fuß zum Befestigen auf einem Tisch oder einer Holzunterlage.
Das technische Gerät trennt unter Ausnutzung der Zentrifugalkraft die Bestandteile von Suspensionen, Emulsionen und Gasgemischen, in diesem Fall wird Kuhmilch in Sahne und fettreduzierte Milch getrennt. Für die Milchverarbeitung war die Milchschleuder (Milchzentrifuge) eine technische Errungenschaft ersten Ranges. Der Ingenieur, Erfinder und Maschinenbauer Wilhelm Lefeldt (1813-1913) baute 1876 das erste Exemplar. Rahm und Molke wurden getrennt, Butter konnte wesentlich schneller hergestellt werden. Durch die industrielle Fertigung war der Butterertrag deutlich höher als vor dem Einsatz der Milchschleuder.
1902 begann die schwedische Firma Alfa mit der Produktion von Separatoren in Berlin.
Die genaue Funktionsweise von Separatoren in der Milchwirtschaft beschreibt Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6, Stuttgart, Leipzig 1908, S. 470: "In wesentlich kürzerer Zeit und in weit ausgiebigerem Maße läßt sich der Rahm mit Hilfe der Milchzentrifugen oder Separatoren gewinnen, die zurzeit einen sehr hohen Grad der Vervollkommnung erreicht haben und in allen Größen geliefert werden, so daß sie nicht nur dort, wo es sich um die Gewinnung des Rahms von großen Milchmengen handelt, sondern auch in kleineren Molkereien ausgedehnteste Verwendung finden. Bei dem Verfahren verwendet man zur Scheidung der leichteren Fetteilchen vom schwereren Milchserum die Milchzentrifugen oder Separatoren. In denselben wird das Milchserum (die Magermilch) infolge der Zentrifugalkraft gegen die äußere Wand der Schleudertrommel gepreßt, während die Fetteilchen sich nach einwärts zu einem Rahmzylinder gruppieren. Die Abscheidung von Rahm und Magermilch erfolgt entweder durch angestellte Schälröhrchen, oder es wird beiderlei Material durch weiter zufließende Vollmilch gesondert verdrängt. In beiden Fällen arbeiten die Maschinen kontinuierlich, d.h. es fließt ständig Vollmilch zu und Rahm und Magermilch in besonderen Röhren ab. Auf diese Weise gelangt man nicht allein zu großer Leistung in kurzer Zeit, sondern auch zu vollständigerer Entrahmung und erhält Rahm und Magermilch, von allen Schmutzteilen frei, in völlig süßem Zustand. Die geeignete Temperatur der zu entrahmenden Milch beträgt 25-30° C; ist sie niederer, so ist ein Vorwärmer angezeigt."