Römische Münze

Auf der Vorderseite erscheint das Portrait des Kaisers Gallienus im Profil nach links, er trägt eine Strahlenkrone. Die Umschrift lautet "GALLIENUS AUG", dabei steht Aug. für Augustus. Die Rückseite zeigt die Göttin Virtus mit Schild und Speer, sie ist der Verkörperung der soldatischen. Die erhaltene Umschrift lautet "VIRTUS AU", zu ergänzen wäre das G für Augustus (vgl. Vorderseite).
Die Münze entspricht dem Typus des sogenannten Antoninian, einer im dritten Jahrhundert häufig geprägten Münze, ihr Hauptmerkmal ist die Darstellung des Herrschers mit der Strahlenkrone.
Gallienus, eigentlich Publius Licinius Egnatius Gallienus (218 - 268) war von 253 bis 268 Kaiser des römischen Reiches, davon von 253 bis 260 zusammen mit seinem Vater Valerian. In dieser Zeit teilten sich die beiden Herrscher die Regentschaft des Reiches; Valerian war für den Osten, Gallienus für den Westen und da vor allem für die Nordgrenzen an Rhein und Donau zuständig. Er gehört zu den sogenannten Soldatenkaisern, seine Herrschaftszeit war geprägt von Seuchen, Inflation, Bürgerkriegen und Invasionen.

Demandt, Alexander: Die Spätantike. Römische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284 - 565 n. Chr, München: Beck, 2007
Sommer, Michael: Die Soldatenkaiser, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2004
Goltz, Andreas / Udo Hartmann: Valerianus und Gallienus, in: Klaus-Peter Johne (Hrsg.), Die Zeit der Soldatenkaiser. Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr., Berlin, 2008, S. 223 - 295