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s/w-Foto

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: um 1980

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS0101
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
s/w-Foto
Sachgruppe:
Material:
Technik:
s / w-Foto
Maße:
Gesamt: H: 16,9 cm, B: 11,8 cm

Beschreibung

Autor, Artisten und Globetrotter Heinz Rox-Schulz (1921-2004) unter seiner "Mitra", wie er seinen altgedienten, mit Kaurischnecken verzierten Hut zu nennen pflegte. "Bis 1951 schlug sich Rox so durch. Die Schwierigkeiten dieser Zeit lassen sich nur schwer nachvollziehen, wenn man sie nicht erlebt hat. Doch Rox war infiziert mit dem Unruhevirus und ergriff die erste Gelegenheit, sich die Welt anzuschauen. Ein Foto seines einarmigen Handstandes war in einer Kölner Illustrierten abgedruckt, die irgendwie bei dem Direktor des Salons Fontoria landete, einem Madrider Varieté. Aus dem kurzen Engagement wurden schließlich fünf Jahre, zumeist in Asien. In Spanien hatte er bereits einmal einen einarmigen Handstand zwischen den Hörnern eines Stieres gedrückt. Doch 1953 ging ein Foto um die Welt: Rox im einarmigen Handstand auf zwei Flaschen, die mit dem Hals aufeinandergesetzt waren, unmittelbar am Dachrand eines Wolkenkratzers in Singapur. 'Ich wollte übern Gartenzaun gucken und mich mal irgendwie bewegen, denn ich hatte ja viele Jahre meines Lebens verloren; die wurden mir gestohlen. Die schönste Zeit in meinem Leben, im Leben eines jungen Menschen, eines jungen Mannes, hat man mir geklaut. [Durch den Zweiten Weltkrieg] Aber auf diese Art und Weise, das war so mein Trampolin, mein Schleuderbrett, die Möglichkeit zu haben, zu reisen. Unabhängig zu reisen. Ohne Daddys Scheckbuch, das war nicht drin. Und das ging ganz gut, ich meine, es blieb nicht viel übrig, aber die Kontinente konnte ich dabei wechseln. Das Schwierige war ja dabei, die Kontinente in der Reise zu bewältigen, Flugzeug war ja gar nicht denkbar. Und wegen meiner seemännischen Ausbildung und meinem Seefahrtsbuch konnte ich anheuern und war dann so ein Kontinentenhüpfer. Von Afrika nach Asien, nach Burma, nach Vietnam, Saigon. Ich weiß noch ganz genau, von Barcelona schipperte ich nach Ägypten! Und dann runter bis nach Djiddah, Djibouti und die ganzen Ecken da; rüber nach Bombay, und dann noch nach Burma und und und. Ich hatte auch mal Verträge, wo die Reisen als Artist finanziert wurden, aber ganz selten, das war zu teuer. Und da bin ich dann zwischen den einzelnen Pausen der Verträge, der Engagements, abgezogen in die abgelegenen Regionen der betreffenden Länder. Das gilt für den Sudan, den Süden und Khartum, das gilt für Ägypten, oben, von Port Said, bis nach Luxor. Alles Geld, was ich dann zusammenkratzen konnte, hab´ ich dann immer hinein gepackt in solche Trips. Und die waren natürlich körperlich sehr anstrengend, so fünf bis zehn Kilo gingen weg, und anschließend wieder Engagement, akrobatisch arbeiten, das war sehr, sehr schwer. Und ich musste immer im Training bleiben. So habe ich dann in den Hütten, in den Dörfern der Einheimischen, trainiert. Jeden Tag habe ich meine Handstände gemacht und die guckten. Die wussten ja nicht, warum ich das mach´, die dachten: Jo, der ist nicht ganz klar im Kopp. Aber wo sind denn die Verrückten nicht heiliggesprochen worden. Und dann zurück in die Stadt, wo ich arbeitete: Bombay, Rangun, Saigon, Hongkong. Und zwischendurch immer raus ins Innere der jeweiligen Länder. Das war an für sich die Gage, die ich bekam. Das war die Belohnung für mich. So was erleben zu dürfen, völlige Unabhängigkeit von Zeit und allem.'" (vgl. www.abentermuseum.de, Künstlername Rox. Der erste deutsche Artist in Asien nach dem Krieg, Teil II)