20 Mosaiksteine.
Zahlreiche schwarze und weiße Mosaiksteine wurden in einem noch mit 9 Lagen Kalkstein 1,09 m tief erhaltenem Kellerraum im östlichen L-förmigen Flügel des Gebäudes 1 gefunden (FST 76, wohl Ende 1./Anf. 2. Jh. n. Chr.). Der Keller besaß die Maße 6,40 x 3,20 m. Das ehemalige Mosaik lag ursprünglich im Erdgeschoss auf einer Holzbalkendecke des Kellers - mit der Zerstörung des Gebäudes stürzte es samt seiner Hol-Lehm-Unterkonstruktion in den über 2 m hohen Kellerraum und zerbrach. Da nur noch vereinzelt Mosaiksteinchen aneinander haften, ist eine Rekonstruktion des ehemaligen Musters unmöglich.
Mosaik ist eine schon im Altertum bekannte Gattung der Maltechnik, bei der durch Zusammenfügen von verschiedenfarbigen oder verschieden geformten Teilen Muster oder Bilder entstehen. Dabei können verschiedene Materialien verwendet werden: Bei Fußböden wurde zumeist Stein verwendet. Besonders im Römischen Reich waren Mosaiken weit verbreitet. In der Regel waren Fußböden, aber auch gelegentlich Wände in Wohnbauten der gehobenen sozialen Schicht mit Mosaiken dekoriert. Im 1. Jh. n. Chr. waren vor allem schwarz-weiße Mosaike beliebt, wobei geometrische Motive dominieren. Figürliche Darstellungen sind in dieser Zeit noch selten und setzen sich erst im Verlauf des zweiten Jahrhunderts durch. Seit dem zweiten Jahrhundert kommen nach hellenistischem Vorbild auch wieder mehrfarbige Mosaike vor.