Rekonstruktion des Pfeilers 2008RMS0842. Er besteht aus einem sorgfältig geglätteten Architravkapitell, einem ebenso sorgfältig geglätteten Gesims als oberem Abschluss sowie aus vier grob überglätteten, mit Pickspuren versehenen Quadern des Schaftes. Die Rekonstruktion steht an dem originalen Postament, das die Maße 76,5 x 74 cm besitzt.
Bei dem Pfeiler handelt es sich um ein seltenes Zeugnis des römischen Wohnwesens nördlich der Alpen. Dieser Pfeiler stand ursprünglich in der Halle des Augenarzthauses, die direkt an die Straßenkreuzung angrenzt. Die zur Portikus der Straße A gerichtete Front der Halle bestand aus Fachwerk. Die Wand zur angrenzenden Eingangshalle des Augenarzthauses bestand aus Mauerwerk. Der Pfeiler selbst war der Länge nach umgefallen, sein Kapitell lag in der Ecke des Raumes, die Größe der Lücke im Pfeiler ließ sich leicht ermitteln, da sich seine Stärke nach oben hin leicht verjüngt. So ließ sich eine Höhe von 3,50 m rekonstruieren. Es handelt sich um Glattquader, die trocken, d. h. ohne Mörtel, aufeinander gesetzt waren.