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Hobeleisen

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 200-275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0147
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Hobeleisen
Material:
Maße:
Gesamt: B: 2,9 cm, Gewicht: 98 gr, L: 11,3 cm, B: 0,6 cm (Dicke)

Beschreibung

Hobeleisen, flachrechteckig, abgeschrägte Schneide, auf Schneidenseite Feld mit flächigen, seitenparallelen Rillen, am der Schneide gegenüber liegenden Ende kreisrunde Stempelmarke mit den schlecht leserlichen Buchstaben: RECTV[- - -]; Eisen korrodiert.

Das Hobeleisen gehörte zu einem Hobel, wie er ebenfalls im römischen Vicus Schwarzenacker gefunden wurde (vgl. dazu 2008RMS0145).

Hobeleisen mit einer Breite zwischen 2 und 4 cm deuten auf den Gebrauch zur Bearbeitung von Kanten und Fugen hin. Die Zahnung des Messers lässt des Weiteren auf die Verwendung des zugehörigen Hobels als so genannter Zahnhobel schließen, der der Verleimung von Flächen dient. Tierische Leime, wie sie noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet wurden (Knochen-, Fisch-, Hautleim u.a.), benötigten aufgeraute Leimflächen, weil sie nicht sehr tief ins Holz eindringen konnten. Die Zahnung des Messers ermöglichte eine größere Klebefläche. Außerdem können Wurzel- oder Maserfurniere, die starke Verwachsungen des Holzes aufweisen, mit einem gezähnten Messer sicherer bearbeitet werden als mit einer glatten Schneide.

Literatur

Gaitzsch, Wolfgang: Römische Werkzeuge (= Limesmuseum Aalen. Kleine Schriften zur Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands, 19), Stuttgart, 1978
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 84, Abb. Tafel 65,2
Bach, Detlef: Zwei römische Hobel: Funktionstechnologische Betrachtungen (= Trierer Zeitschrift, 62), 1999, S. 181-191