Fibel mit drahtförmigem, gebogenem Bügel, flach gehämmerter rechteckiger Nadelhalter, mit zwei kleinen Löchern durchbrochen, von der Spirale sind noch vier Windungen erhalten; hellgrün patinierte Bronze.
Vergleichsfunde: Thermenanlage von Bliesbruck (Petit 2000, Taf. 8-10); römische Villa Reinheim (Sarateanu-Müller 2000, 46 Abb. 40,4); römische Villa Nennig (Kessler 2003, 181 Nr. 8; 186 Abb. 2,2); Titelberg in Luxemburg (Gaspar 2007, 84-89 Taf. 4,69-9,199).
Nach der Einteilung der Fibeln von Augst und Kaiseraugst gehört die Fibel zum Typ 1.6 ("Eingliedrige Drahtfibeln ["Soldatenfibeln"]"; siehe Literatur: Riha 1979, 59-61 Taf. 3,92-130). Wie die Bezeichnung "Soldatenfibel" andeutet, findet man diesen Fibeltyp häufig in römischen Militärlagern. Sein Ursprung ist im Rheinland zu suchen, von den Rheinprovinzen verbreitete er sich in die Alpen- und Donauländer. In Frankreich und England, wo er selten vorkommt, ist er als Import anzusehen. In flavischer Zeit entwickelte sich der Fibeltyp zum Massenprodukt, vor allem in den Kastellen des obergermanisch-rätischen Limes, die unter Kaiser Domitian erbaut wurden. Auf der Saalburg blieben diese Fibeln von domitianischer bis in hadrianische Zeit in Gebrauch und lebten bis tief ins 2. Jahrhundert n. Chr. fort (a.a.O. 59f.).