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Zuckerform

Saarländisches Bäckereimuseum


Herstellung: 20. Jahrhundert
von: Georg Lieb, Stuttgart als Hersteller
in: Stuttgart

Merkmale

Inventarnummer:
2008SBM1106
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Zuckerform
weitere Objektbezeichnung:
Zuckergießform
Ikonografie:
Signatur:

monogrammiert (Innenseite, Mitte: GL)

Material:
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt: H: 10 cm, B: 11,5 cm, T: 4,5 cm

Beschreibung

Zweiteilige, am oberen Ende eingeschwungene Zuckerform zum Gießen einer Häsin, die einen geflochtenen Korb mit Bügelhenkel im Arm hält, und eines Rammlers, der eine Vase mit fünf Blumen trägt, in Form einer anthropomorphen Darstellung; eingegossen die Nummer "781", die Beschriftung "Ges Gesch" (gesetzlich geschützt) und das Monogramm "GL" (die Initialen des Herstellers). Sechs Stifte und sechs meist runde Löcher an den seitlichen Rändern ermöglichen das Zusammenstecken der Formhälften.
In der frühen Neuzeit war Zucker, das sogenannte Weiße Gold, ein Luxusartikel, den sich nur Reiche als Süßstoff leisten konnten. Als 1747 die Bedeutung der Zuckerrübe entdeckt wurde und zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten Fabriken zur Zuckergewinnung aus Zuckerrüben entstanden, wandelte sich die Lage und der begehrte Zucker wurde ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zum alltäglichen Konsumartikel.
Im 19. Jahrhundert bezeichnete man den Konditor auch als Zuckerbäcker. Die Zuckerformen bestanden zunächst aus Gips, später aus Eisen, Blei, Zinn oder gegossenem Aluminium. Ein beliebtes Motiv war der Osterhase, doch auch weihnachtliche Darstellungen, Tiere oder Gegenstände aus dem Alltag kamen vor. Bei der Herstellung wird der auf eine bestimmte Temperatur erhitzte Zucker in die mit Tafel- oder Mohnöl bestrichenen Formen gegossen. Der in der Form haftende Zucker ergibt dann die entsprechende Figur. Erst nach dem vollständigen Erkalten des Gusses wird das dargestellte Motiv aus der Form genommen.