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Plastik

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: erworben um 1955

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS554
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Plastik
weitere Objektbezeichnung:
Mythologisch-religiöse Darstellung
Sachgruppe:
Material:
Technik:
gegossen (in verlorener Form)
Maße:
Gesamt: H: 20 cm

Beschreibung

Sitzender Buddha mit einer Schale in der linken Hand, aus der eine Pflanze wächst als Symbole, die Fruchtbarkeit und Fülle versprechen. Die Figur sitzt in charakteristischer Meditationsstellung ("dhyânâsana") mit gekreuzt untergeschlagenen Beinen, wobei die nach oben gedrehten Fußsohlen sichtbar sind.
"Buddha" bedeutet ganz allgemein "der Erleuchtete" und ist eigentlich eine Gruppenbezeichnung für alle Wesen, die die Erleuchtung ("bodhi") erreicht haben. Nicht selten versteht man darunter aber den historischen Buddha Sâkyamuni, Prinz Siddârta mit dem Geschlechternamen Gautama (gestorben 483 v. Chr.).
Buddhas tragen im Allgemeinen keinen Schmuck, sondern nur das einfache Mönchsgewand, das eine Schulter frei lässt. Indische Sanskrit-Texte schreiben dem Buddha schon ganz früh 32 "Merkmale eines großen Wesens" zu, von denen einige in den ikonographischen Kanon der Buddha-Darstellung übernommen worden sind. Im vorliegenden Fall gut zu erkennen ist der auf dem Scheitel sitzende, von Haarlocken überwachsene Schädelauswuchs ("ushnîsha"), der ursprünglich wohl nichts Anderes wahr als ein Haarknoten, wie ihn die indischen Asketen tragen. Ebenso die kleine zwischen den Augenbrauen auf der Stirn sitzende Haarlocke ("ûrnâ"), die auf ostasiatischen Kunstwerken meist die Gestalt eines kleinen Knopfes oder eines in die Stirn eingelassenen Bergkristalls annimmt und oft fälschlich als "drittes Auge" bezeichnet wird.
Bronzeguss wird in allen Ländern Ostasiens benutzt. Man gießt traditionell in der sogenannten "verlorenen Form": Aus Ton formt man einen Kern als Matrix, modelliert darüber mit einer Wachsschicht, die in der Dicke der später einzugießenden Bronze entspricht, die eigentliche Figur und legt darüber wiederum aus Ton die äußere Gussform. Dann schmilzt man das Wachs aus, gießt Bronze ein und entfernt nach ihrem Erkalten die äußere Form. Feinheiten werden nachgraviert.
Aufgrund der steigenden Nachfrage für Kultbronzen entwickelten Künstler für einzelne Teile der Objekte Gussformen, in denen sie die Wachsmodelle gießen bzw. Wachsplatten eindrücken konnten. Diese Teile wurden zusammengefügt und die Fugen geglättet. Trotz dieser Technik war und ist keine der Statuen mit einer anderen identisch. - Es sei denn, sie werden als Touristenkitsch industriell in Serie hergestellt. (Vgl. Uhlig 1979 u. Goepper 1978)
Die Plastik hat rote und bronzene Farbreste.

Literatur

Uhlig, Helmut: Das Bild des Buddha, Berlin: Safari Verlag, 1979
Goepper, Roger: Kunst und Kunsthandwerk Ostasiens. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber, München: Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co.KG, 1978