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Fossil

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: gefunden um 1958/59

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS569
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Ammonit
weitere Objektbezeichnung:
Versteinerung, Fossil
Material:
Stein
Maße:
Gesamt: D: 7 cm

Beschreibung

Spiralförmiger, versteinerter Ammonit. Ammoniten sind eine ausgestorbene Gruppe sehr artenreicher, ausschließlich mariner Kopffüßer (lat.: Cephalopoda). Die Größe der Schalen ausgewachsener Tiere lag meist im Bereich von Zentimetern, Parapuzosia seppenradensis allerdings ist mit ca. 1,80 Meter Schalendurchmesser die größte bekannte Art.
Ammoniten stellen von ihrem ersten Auftreten im Unterdevon (vor ca. 397 Mio. Jahren) bis zu ihrem Aussterben am Ende der Kreidezeit (vor ca. 70 Mio. Jahren) eine große Zahl der Leitfossilien. So erfolgt zum Teil die zeitliche Abgrenzung mariner Sedimente ausschließlich anhand von Ammoniten. Sie sind für die Geologie und die Paläontologie daher von großer Bedeutung. In die zoologische Systematik wurde die Unterklasse "Ammonoidea" 1884 von Karl Alfred von Zittel (1839-1904) eingeführt. Die Bezeichnung stammt aus der Antike. Plinius der Ältere bezeichnete Versteinerungen als Ammonshörner. Die ägyptische Gottheit Amun (auch Amon oder Ammon) wird auch als Widder mit entsprechenden Hörnern dargestellt. Die mit Wülsten versehenen und eingedrehten Hörner dieser Huftiere erinnern an Ammoniten.
Das wichtigste und zugleich häufig das einzige erhaltene fossilierte Merkmal stellt die Schale der Tiere dar. Sie ist mehrschichtig und besteht aus dem dünnen Periostracum (organische Lage der Schale bei Weichtieren und Armfüßer, Schutzschicht für die darunter liegenden Schichten der Schale) aus Conchiolin, einer aus Aragonit aufgebauten mittleren Prismenschicht sowie der inneren Perlmuttschicht. Die Grundform des Gehäuses von Ammoniten ist eine in einer Ebene aufgerollte Spirale, wobei sich die Ränder der einzelnen Windungen mehr (involut) oder weniger (evolut) umfassen. Diese Schalenform wird als planspiral bezeichnet.
Die Schale aller Ammoniten ist in zwei Bereiche unterteilt, die Wohnkammer und den gekammerten Auftriebskörper. Von außen sind die Trennwände als Lobenlinien (Nähte zwischen der Gehäusewand und den Kammerscheidewänden) deutlich zu erkennen und stellen ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen Ammonitenarten und Gruppen dar.
Aufgrund ihrer Schönheit, Vielfalt und Häufigkeit sind Ammoniten bei vielen Fossiliensammlern beliebt und entsprechend häufig im Fossilienhandel zu finden. (Vgl. Keupp 2000)

Literatur

Keupp, H.: Ammoniten. Paläobiologische Erfolgsspiralen, Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag, 2000