Messingmodelle von traditionellen Häusern der Batak-Kultur in Sumatra. Ihre Dächer sind in der Form von Schiffen geschwungen.
Ein wichtiger Handwerkszweig der Batak, die sich in vier große Gruppen, die Toba-, Karo-, Simalungun- und Mandailing-Batak unterteilten, war die Architektur. Die einzelnen Volksgruppen hatten jeweils unterschiedliche Hausformen, die man an ihren Dächern unterscheiden kann: die der Karo waren pyramidenförmig, die der Toba länglich mit eingesatteltem First und vielen geschnitzten Ornamenten. Die Karo verschlossen die Giebelseiten ihrer Häuser mit einem Geflecht aus Bambuslatten. Vor beiden Eingängen der Häuser lag eine Plattform, auf der die Frauen einen Teil der Hausarbeit erledigten. An Dachaufsätzen und Giebelenden brachten die Karo hölzerne Büffelköpfe als Zeichen von Stärke an. Der gesamte Hausbau war mit Ritualen verbunden. Das letzte vor der Einweihung des Hauses war z.B. das "Füttern der Hörner". Dabei wurden den Büffelköpfen Ritualspeisen wie Herz, Leber, Lunge und Blut eines roten Hahns dargeboten. Die Büffelköpfe wurden dann mit einer Farbe Kalk, Leim und Honig bestrichen, um sie gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Bei den Toba galt das Haus als Symbol der kosmischen Ordnung. Das Karo-Haus bewohnten etwa acht Familien, deren Wahnräume mit Mattenwänden abgeteilt waren. Jede Familie hatte eine Kochstelle, deren Rauch durch Öffnungen im Giebel abzog. (Vgl. Museum für Völkerkunde/Frankfurt a. M. 1979)