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s/w-Foto

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: um 1960
von: Rox-Schulz, Heinz als Künstler
in: Ecuador

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS0279
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
s/w-Foto
Sachgruppe:
Material:
Technik:
s / w-Foto
Maße:
Gesamt: H: 12,5 cm, B: 9 cm

Beschreibung

Das s/w-Foto (hier Ausschnittsvergrößerung) zeigt den Jívaro-Indianer Achit, mit dem sich Rox-Schulz anfreundete.
In ihrer religiösen Vorstellung war die Welt den Jívaro, die Globetrotter Heinz Rox-Schulz besuchte, eine Illusion, die zunächst den Zugang zur "Wahrheit" des Nicht-Materiellen verbaute. Erst die Droge, gewonnen aus einer Vielzahl von Pflanzen, die innerhalb des räumlichen Lebensbereiche der Jívaros gediehen, erlaubte die Überwindung dieser Täuschung. Wer durch Riten und Drogen die Fertigkeit entwickelte, die "wahre" Welt zu sehen, gewann damit Macht und Prestige übermenschlicher Herkunft. Dieser Machtkampf um Prestige fand sich auch im religiösen Bereich wieder, als Streben des Einzelnen nach Kontakt mit dem Jenseits, das im Drogenrausch gesehen wurde und das keine Welt in weiter räumlicher Ferne war, sondern als das Unsichtbare in und um die Jívaros selbst interpretiert wurde, als die Welt der "Wakani" (Bilder, Schatten, nicht-materielle Teile der Lebewesen), einer Art Seelen. Dabei machten die Jívaro keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Mensch, Tier und Pflanze. In dieser Auffassung von der Beseelung aller Lebewesen lag eine religiöse Begründung der Achtung, welche die Indianer oft der Natur entgegenbrachten, gleichzeitig aber auch der Leichtigkeit, mit der sie traditionell Menschen töten konnten. So war der menschliche Feind in ihren Augen, was seine Seele betraf, nicht wesentlich verschieden von der beseelten Schlange, die man erschlägt, weil sie giftig sei. Anders als in der christlichen Auffassung etwa erhob sich der Mensch nach Ansicht der Jívaro nicht durch seine Seele über die Natur, sondern war ein Teil seiner Umwelt. (vgl. Museum für Völkerkunde/Frankfurt a.M. 1977)

Literatur

Dezernat für Kultur und Freizeit der Stadt Frankfurt am Main/Museum für Völkerkunde (Hrsg.): Roter Faden zur Ausstellung. Schrumpfkopfmacher. Jíbaro-Indianer in Südamerika, Frankfurt a.M., 1977, S. 201f.