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s/w-Foto

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: um 1990

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS0156
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
s/w-Foto
Sachgruppe:
Material:
Maße:
Gesamt: H: 17,5 cm, B: 13,4 cm

Beschreibung

Heinz Rox-Schulz: Artist, Globetrotter, Kamerareporter und Abenteuerer
Heinz Rox-Schulz wurde am 23. März 1921 in Königsberg (heute Kaliningrad) geboren, verschlang in seiner Jugend Karl May und war ein Ass im Kunstturnen. Nachdem man vergeblich versucht hatte, ihn im Zweiten Weltkrieg zu verheizen, entdeckte er wenig später in englischer Kriegsgefangenschaft seine künstlerischen und artistischen Fähigkeiten und aus Heinz Schulz wurde Mr. Rox. Fortan tingelte er durchs Nachkriegsdeutschland bis er zufällig zur Jahreswende 1950/51 ein Telegramm erhielt, das ihm ein Engagement in einem Madrider Kabarett offerierte. Ohne einen Pfennig Geld, nur mit einer Tafel Schokolade in der Tasche, machte sich Mr. Rox auf den Weg nach Spanien. Wenige Monate später war er in Khartoum, in Delhi und dann - im Schatten des Himalaja - in den Sommerresidenzen der indischen und britischen High Society zu sehen. Kurz darauf trainierte er der Leibgarde des Maharadschas von Lakhnau das Fett von den Rippen, drehte den Dokumentarfilm "Indische Rhapsodie" und reiste zu den Naga-Kopfjägern nach Assam. Aus dem deutschen Artisten wurde ein artistischer Globetrotter. Mitte 1955 kehrte er aus Fernost zurück und schrieb die Bücher "Die Abenteuer des Mr. Rox. Ohne Geld in die Welt" und "Himmel und Hölle Indien". Zwei Jahre später trieb es Rox erneut hinaus in die Welt. Diesmal nach Südamerika, wo er mit Gauchos im Gran Chaco von Paraguay ritt, zwischen die Fronten von amerikanischen Erdölsuchern und Mojo-Indianern geriet und mit seinem Faltboot in die "grüne Hölle" Amazoniens vorstieß, um einige Monate mit den Chácobo-Indianern zu verbringen. Seine Foto- und Filmkamera hatte Rox jetzt immer dabei. Ein weiterer Film entstand, das Buch "Verrückter Gringo" sowie unzählige Fotos von einer Welt, die es heute fast nur noch in älteren Ausgaben des National Geographic Magazine zu sehen gibt. Zwischen 1958 und 1962 tingelte Rox von Feuerland bis Venezuela, grub Mumien in Peru aus und maß sich im Blasrohrschießen mit den Jívaro-Indianern in Ecuador, denen er zwei waschechte "Schrumpfköpfe abhandeln konnte, die heute aus einer Saarbrücker Museumsvitrine starren". Wieder zurück in Deutschland arbeitete der Tausendsassa freiberuflich als Fernsehjournalist beim Saarländischen Rundfunk und trieb sich in der Sahara, Ost- und Westafrika, Sibirien und Fernost, kurzum, in der ganzen Weltgeschichte herum. Seit 1980 leitete er in Saarbrücken sein Abenteuermuseum, ein Kuriositätenkabinett, wie es wohl kein zweites in Deutschland gibt. In den vier Abteilungen Afrika, Südamerika, Asien und Neuguinea stellte sich die Sammlung dem Besucher vor. Darüber hinaus vermittelte sie die Botschaft ihres Gründers, der sich als „pazifistischer Kosmopolit“ und „Botschafter der Völkerverständigung“ verstand. Rox-Schulz verstarb 2004 und hinterlässt seine Schätze der Saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken, die zusammen mit dem Verein FAMS (Freunde des Abenteuermuseums e.V.) dabei ist, dieses Erbe einer breiten Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.