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s/w-Foto

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: um 1965

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS0105
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
s/w-Foto
Sachgruppe:
Material:
Maße:
Gesamt: H: 17,8 cm, B: 23,8 cm

Beschreibung

Das Foto zeigt den Autor, Artisten und Globetrotter Heinz Rox-Schulz (1929-2004) hinter seiner Arriflex-16mm-Filmkamera. Rox erinnert sich über seinen ungeplanten Lebensweg: "Und ich hatte auch einen Haufen Filme gedreht, ohne daß ich Ahnung hatte. Und aus diesen Filmen machte man in Berlin einen Dokumentarfilm von 80 Minuten mit dem Namen 'Indische Rhapsodie'. Und dieser Film bekam das Prädikat 'kulturell wertvoll' und 'jugendfördernd'. Ein Produzent sagte: Die Filme sind nicht geschummelt. Es war ein Spiegelbild dessen, was ich erlebte. Und es gab nur einen Grund, daß ich fotografierte und filmte: Alles, was ich erlebte, war so wundervoll, so verrückt, so unglaublich. Ich dachte: Wenn ich das alles erzählen soll, was ich erlebt hab´- keiner glaubt mir. So fing meine Laufbahn als Filmemacher an, ohne daß ich es wollte [...] Alles, was ich gemacht habe, wollte ich nicht. Ich wollte kein Artist werden, und wurde es, ich wollte kein Schriftsteller werden, wenn ich mich so bezeichnen darf mit den paar Bücherchen, und wurde es, ich wollte kein Journalist werden, ich wurde es, ich wollte kein Filmfritze werden, wurde es. Ich hab´ die Indische Rhapsodie ja auch gedreht im Kinoformat. Ich wollte, ach, ich wollte auch kein Museumsdirektor werden, wurde es. [...] Ich bin hineingesprungen wie der Frosch in die Milchkanne hineinspringt, und planscht und planscht und planscht bis die Milch sich in Sahne und Käse verwandelt und er wieder rausspringen kann. Hab´ aus der Situation immer etwas gemacht, was sich mir bot, aber die nie ein Ziel war, die nicht von mir angepeilt war. Ich ließ mich von der Gegenwart, von der augenblicklichen Situation, beuteln, streicheln oder auch in den Arsch treten. Und so ergaben sich diese Phasen in meinem Leben von ganz, ganz, ganz alleine. Also fast Kismet, ich kein Fatalist, wirklich nicht, nein. Ich will daraus keine Philosophie zusammenhämmern, keineswegs - aber warum sollte ich ein Ziel haben? Deshalb bin ich auch für die jungen Menschen gar kein gutes Beispiel, nee, geb´ ich ehrlich zu. Sage ich auch ständig. Bin kein gutes Beispiel. Man sollte schon einen Kompaßkurs haben, irgendwie. Aber es lag bei mir auch daran, daß ich keinen Kompaßkurs haben konnte, weil die Nachkriegszeit das ja gar nicht zuließ. Ein Stück Brot, einmal übernachten, das war´s. Ich weiß noch, in Herne war ich bei dem Battle-Axe-Club. Herne, die goldene Stadt damals, weil sie nicht zerstört war. Und da war dieser Night-Club von englischen Soldaten. Ich Kohldampf wie sonstwas und nicht gewußt, wo pennste. Ich zum Battle-Axe hingegangen, dem Chef, hab´ da erzählt, was für ein toller Artist ich sei. Und ich hatte keine Fotos damals, ich habe meine Tricks mit Zeichnungen gezeigt. Mit Zeichnungen! Gage? Nix! Was zum Essen und oben in der Mansarde kannste schlofen. Das war alles." (vgl. www.abentermuseum.de, Künstlername Rox. Der erste deutsche Artist in Asien nach dem Krieg, Teil II)