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Menschenschädel

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: Paracas-Cavernas-Zeit 500-300 v. Chr.
in: Peru

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS254
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Menschenschädel
weitere Objektbezeichnung:
Turmschädel
Material:
Knochen (tierisch) (Menschenschädel)
Bein (Menschenschädel)
Maße:
Gesamt:

Beschreibung

Fragment eines Menschenschädels ohne Unterkiefer, der als Trophäe im Schoß einer Mumie gefunden wurde. Auf der linken Seite über dem gewaltsamen Einschlag ist eine Trepanation, eine Schädelöffnung, sichtbar, die die Person überlebt haben muß, da der Knochen vollständig zugewachsen ist. Dies konnte nur passieren, wenn die Person noch am Leben war. Zudem hat der Schädel eine längliche Form, was auf eine Schädeldeformierung durch Bandagierung in der Säuglings-/Kleinkindzeit zurückzuführen ist. (Völker verschiedener Kulturen weltweit deformierten absichtlich ihren Säuglingen mit Brettern und Bandagen die Schädel, was vermutlich als Schönheitsideal galt. Oft hatte die Deformation zudem eine soziale Komponente und war der Oberschicht vorbehalten.) Der Verstorbene ist wahrscheinlich der sog. Paracas-Kultur zuzuordnen. Funde dieser Kultur wurden auf der Halbinsel Paracas an der Küste Perus entdeckt. Das wüstenartige Klima der Halbinsel bot günstigste Bedingungen für den Erhalt organischer Materialien. Dadurch sind kostbar gewebte Stoffe und die in ihnen eingewickelten Mumien in Schachtgräbern erhalten geblieben.

Literatur

Rox-Schulz, Heinz: "Manuskript II. Die Abenteuer des Mr. Rox. Vom Gran Chaco bis Caracas", S. 466
Hissink Dr., Karin: Städt. Museum für Völkerkunde u. Frobenius-Institut der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, 1977, Abb. Nr. 13
Rox-Schulz, Heinz: Verrückter Gringo. Ein südamerikanisches Abenteuer., Baden-Baden: Signal Verlag Hans Frevert, 1971, S. 112-120
Paul, A. (Hrsg.): Paracas Art and Architecture: Object and Context in South Coastal Peru, Iowa, 1991
Tello, J. C. / T. Mejía Xesspe: Paracas, Segunda Parte: Cavernas y Necrópolis, Universidad Nacional Mayor de San Marco, 1979