Stiftungsbild für das Elisabeth-Krankenhaus in Wadern

Das Stiftungsbild für das Elisabeth-Krankenhaus in Wadern ist eines der Hauptwerke von Octavie de Lasalle, bei dem zentrale Themen der Künstlerin zusammenfließen. Im Jahre 1856 stiftete die Familie Lasalle ein Hospiz in Wadern. Aus diesem Anlass malte Octavie das so genannten "Stiftungsbild", das ins Jahr 1863 datiert wird. Die dunkel gekleidete Mutter der Malerin steht im Zentrum der Komposition. Octavie hat sich selbst am linken Bildrand, wie spontan in die Bildwelt eindringend, in unmittelbarer Nähe ihrer Mutter dargestellt. Diese hält ein kleines ovales Bildnis (eines Herrn mit Bart) in Händen, das zweifelsohne einen Verstorbenen der Familie Lasalle darstellt. Sie hat das Bild auf ein steinernes Postament aufgestützt, das mit einer kaum mehr lesbaren Inschrift versehen ist. Im Vordergrund befinden sich zwei Kinder, wie unter dem Schutz der Mutter Lasalle stehend. Der Überlieferung nach sind es die ersten Waisen, die das Hospital aufgenommen hatte. Rechts im Hintergrund wird der Blick frei auf eine Landschaft mit der Darstellung des Waderner Hospitals und der Burgruine Dagstuhl. Im linken Bildhintergrund sind zwei weibliche Ordensschwestern dargestellt und eine weitere Person, die der Familie nahe gestanden haben muss. Octavie de Lasalle verbindet in diesem Werk das Sujet der Stiftung eines Krankenhauses und der Wohltätigkeit der Familie Lasalle mit dem Thema des Familienbildnisses, das sich dem Andenken an verstorbene Familienmitglieder widmet.
(nach: Ausstellungskatalog: Brücke zwischen Erde und Himmel - Malerei der Octavie de Lasalle von Louisenthal, Ausstellung vom 27.11. 2008 bis 01.02.2009. Merzig/Wadern 2008)
Neuer goldfarbener Bilderrahmen aus Holz im historischen Stil.

Museum Schloss Fellenberg (Hrsg.): Octavie de Lasalle von Louisenthal. Malerin aus Dagstuhl, Merzig: MDV, 2008, S. 54, Abb. Tafel 8.