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Batteriewerk, Schwebegangwerk mit Klappanker

Saarländisches Uhrenmuseum


Herstellung: 3. Viertel 20. Jahrhundert
von: Blesch und Hettich als Hersteller
in: Baden-Württemberg

Merkmale

Inventarnummer:
2011SUM27
Anzahl:
1 Stück
weitere Objektbezeichnung:
Batteriewerk, Schwebegangwerk mit Klappanker
Sachgruppe:
Maße:
Gesamt:

Beschreibung

Das Werk ist das erste Batteriewerk der Firma Blesch und Hettich (Ludwigshafen/ Bodensee). Die Firma besteht seit 1890 und entwickelte die ersten Küchenuhren. Nach der Trennung der beiden Teilhaber im Jahr 1960 wurde das Werk als Hettich Kaliber 51 gebaut. Noch vor dem zweiten Weltkrieg wurde von Hugo Hettich die Schwebegang-Unruh entwickelt (Patent eingereicht 1941, erteilt 1955). Die Unruh hat einen großen Durchmesser und hängt schwebend an der Spirale. Durch die hohle Unruhachse läuft ein gespannter federharter Stahldraht. Dieser führt die Unruhachse, an deren Enden sich je ein Lochstein befindet. Die zylindrische Spirale aus Nivarox ist je zur Hälfte rechts und links gewickelt, damit der Unruhreif stets in gleicher Höhe kreist. Während sich die eine Hälfte ausdehnt, zieht sich die andere zusammen. Die Regulierung erfolgt an der Unruhe. Durch Drehen des Regulierzeigers werden zwei kleine Reguliergewichte nach innen oder außen bewegt. Größere Gangdifferenzen können durch paarweises Herausdrehen oder Hineindrehen von Regulierschrauben in den Unruhreifen beseitigt werden. Die Energiezufuhr geschieht durch einen Klappanker. Dabei wird durch Schließen eines elektrischen Kontaktes eine Spule von Strom durchflossen und durch diesen Elektromagneten erhält der Anker einen mechanischen Impuls. Er klappt zu und über einen Hebel wird ein Gewicht angehoben. Dieses sinkt langsam nach unten, während seine potentielle Energie in kinetische Energie umgewandelt wird. Über Zwischenrad und Trieb wird das Gangrad der Stiftankerhemmung angetrieben. Dessen Ablauf wird durch den Stiftanker gehemmt, der wiederum durch die Unruh gesteuert wird.