Die Zelle wurde 1975 bei Vermessungsarbeiten für die Schlossrenovierung im Keller des Nordflügels entdeckt. Seit 1935 hatte die im Schloss residierende Geheime Staatspolizei (Gestapo) fünf Arrestzellen einbauen lassen. Hier wurden politische Gegner und seit 1942 vornhemlich Fremdarbeiter oft wochenlang eingesperrt.
Diese Zelle ist die einzig erhalten gebliebene. Sie hat eine rechteckige Grundfläche, gegenüber der Tür befindet sich im oberen Teil der Wand ein Fenster. Die Wände tragen zahlreiche Inschriften. Sie zeugen von den Leiden der Gefangenen während der Gestapo-Haft. Über hundert u.a. russische, ukrainische, polnische und französische Inschriften sind an den Wänden und der Innenseite der Zellentür zu finden. Als Haftgründe nannten sie "Flucht", "Politk", "Diebstahl" und "Kontakte zu deutschen Frauen". Zum Schreiben wurden z.B. Bleistifte, Kreide, Brocken von Wandputz und Nägel verwendet. Viele Insassen kamen von hier ins Lager Neue Bremm oder in Konzentrations- und Vernichtungslager.