zurück

Fernsehkamera

VSE-Stiftung


Herstellung: 1957
von: Fernseh GmbH als Hersteller
von: Max Killi als Hersteller
in: Darmstadt

Merkmale

Institution:
Inventarnummer:
2018VSE2078
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Modell „KOD 3“, Fa. Fernseh GmbH/Max Killi
Sachgruppe:
Fernsehen (Studio-Kameras)
Material:
Metall (Gehäuse, Stativ)
Glas (Bildaufnahmeröhre, Objektive)
Holz (Stativ)
Technik:
montiert (seriell/industriell gefertigt)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 42 cm
Breite: 40 cm
Tiefe: 80 cm
Höhe: 155
Breite: 110
Tiefe: 120

Beschreibung

Fernseh-Studio-kamera, Modell „KOD 3“, Fa. Fernseh GmbH/Max Killi

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine elektronische Schwarz-Weiß-Fernsehkamera (Studiokamera) des Modells „KOD 3“/ „K30K 101E“ der durch das Unternehmen Bosch gegründeten deutschen Firmen Fernseh GmbH (Kamera) und Max Killi (Stativ) aus dem Jahr 1957.
Die eigentliche Kamera (Kamerakopf) besitzt ein Gehäuse mit Schwenkarm aus Metall. Dieses ist beweglich (dreh-, kipp- und schwenkbar) mit einem dreibeinigen Stativ aus Holzverbunden, welches wiederum auf einer sogenannten (ebenfalls dreibeinigen) Fahrspinne mit Rollen, dem Dollywagen, befestigt ist. Die Kamera ist somit während des Einsatzes im Studio allseitig beweglich einsetzbar und nicht an einen festen Standpunkt gebunden.
Die Modellbezeichnung "KOD" lässt sich als Kürzel dreier Begriffe wie folgt aufschlüsseln: "K"amera "O"rthicon "D"-Serie. Eine andere Bezeichnung des vorliegenden Typs ist „K30K 101E“. Die Kamera „KOD“ wurde ab 1955 in Röhrentechnik entwickelt (Orthicon) und bis etwa 1964 von der Fernseh GmbH in Darmstadt produziert und weltweit äußerst erfolgreich vertrieben. Nach der Entwicklung eines auf Transistortechnik basierendem Nachfolgemodells („KOF“) im Jahr 1963 wurde kurz darauf generell auf die Produktion von Farb-Kameras umgestellt.
Die Kamera diente der Studiobildaufnahme und stellt den Teil eines sogenannten Kamerazuges dar und besteht im Einzelnen aus dem Kamerakopf mit der Bildaufnahmeröhre (3 Zoll-Image-Orthicon), dem Vorverstärker, dem flüssigkeitsgefüllten Lichtstromregler, dem Suchermonitor an der Rückseite und den fünf optischen Aufnahmeobjektiven (50 - 600 mm), welche an der Vorderseite auf einer drehbaren Revolver-Scheibe angebracht sind. Das vorliegende Exponat im jetzigen Zustand (Stand 2019) lediglich mit zwei Objektiven ausgestattet – die anderen Objektiv-Plätze sind durch Kunststoffdeckel verschlossen. Zu einem Kamerazug gehörig, hier aber nicht vorhanden, sind üblicherweise die Kameraverstärkereinheit und die Kontrolleinheit mit Monitor und Oszilloskop (der sogenannte „Koffer“) zur Beurteilung und Einstellung des Bildsignals der Kamera. Sämtliche Parameter der Kamera werden an dieser Kontrolleinheit eingestellt, sodass sich die agierende Person hinter der Kamera vollständig auf die Einstellung des Bildausschnitts und der Bildschärfe konzentrieren kann. Es existierten drei Typen des Image-Orthicons, die Röhren „OS 20“, „5820“ und „6849“. Sie unterscheiden sich in ihrer Speicherkapazität, die dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst war. Welche Röhre bei der vorliegenden Kamera verbaut wurde, ist nicht bekannt. Zugehörig ist ein durch ein Kabel mit dem Kamerakopf verbundenes Set aus Kopfhörer und Mikrophon (Headset), welches der Kamerabediener während der Arbeit trug, um Informationen aus dem Regieraum erhalten zu können.