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Grammofon

VSE-Stiftung


Herstellung: 1910 - 1925
von: Heliophon Werke GmbH als Hersteller
in: Ludwigsburg

Merkmale

Institution:
Inventarnummer:
2018VSE2016
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Grammofon-Schrank, Firma "Heliophon"
Sachgruppe:
Material:
Holz (Gehäuse)
Textiles Material (Stoffauflage Plattenteller)
Technik:
montiert (seriell/industriell gefertigt)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 106 cm
Breite: 44 cm
Tiefe: 48 cm

Beschreibung

Grammofon-Schrank, Fa. Heliophon (mit evang. Gebetsbuch)

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um einen Grammofon-Schrank der deutschen Firma Heliophon Werke GmbH (von Johann Fubal) aus der Zeit zwischen etwa 1900 und 1925.

Der hochrechteckige Schrank mit vier mittelhohen Füßen hat ein Gehäuse aus Holz. Es handelt sich vom Typ her um ein Standgerät. Er besitzt auf der Vorderseite vier Klapptüren – den unteren (und größten) Teil nimmt ein großes Fach mit eingebautem Schalltrichter in Anspruch, welcher nach oben über Holzlamellen (Schallaustritt) abstrahlt. Zur Verstärkung des von der Schallplatte abgetasteten Tonsignals musste stets ein Impedanztransformator in Form eines Trichters (Exponentialleitung) eingesetzt werden, der diesen Schalldruck in Lautstärke (Schallschnelle) umwandelt. An der Oberseite ist in einem eigenen, eingetieften Fach unter einem aufklappbaren Deckel aus Holz der Plattenteller waagerecht gelagert und mit einer Stoffauflage versehen. Der manuell schwenkbare, metallene Tonarm (Tonabnehmer) ist hinter diesem genau in der Mittelachse angelegt. Vorne links befindet sich die Einstecköffnung für die beiliegende und von Hand zu bedienende Dreh-Kurbel. Es handelt sich also nicht um ein Elektrogerät, sondern um eine rein mechanisch arbeitende Konstruktion. Nach dem manuellen Kurbeln spielte das Gerät mit Hilfe des integrierten Federwerkes mindestens eine Plattenseite vollständig mit konstanter Geschwindigkeit ab. Eine Schellackschallplatte liegt auf dem Teller.

Im Inneren des Schalltrichters fand sich während der Inventarisierungsarbeit ein evangelisches Gebetsbuch in 13. Auflage aus dem Jahr 1865 (Verlag von W. Kitzinger, Stuttgart). Der Titel lautet: „Alles mit Gott“. Eine handschriftliche Inschrift lautet: „Stefanie Hörnle, den 25. Dezember 1865, zur Erinnerung an Karlsruhe“. Vorne im Buch befindet sich ein Aufkleber mit dem gedruckten Namen Frey; hinten (am Buchende) erscheint der Name mit Bleistift anders geschrieben „J. Freij“. Im Buch liegt zudem ein kleines Andachtsbild und ein Engel aus flachem Kunststoff mit der Aufschrift „Anner’s Postgarn, vorzügliches Nähgarn“. In welchem Zusammenhang das Buch und das Grammofon stehen, und warum ersteres in den Trichter des Gerätes gelangte, ist nicht erruierbar.