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Herd

Museum Schloss Fellenberg


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2017MSF0282
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Küchenherd der 20er/30er Jahre
Sachgruppe:
Material:
Eisen (Gusseisen , Email)
Technik:
Metalltechnik (Ofenbau)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 73 cm
Breite: 101 cm
Tiefe: 76 cm
Maße:
Gesamt:
Durchmesser: 37 cm
Maße:
Gesamt:
Durchmesser: 35 cm
Höhe: 8 cm

Beschreibung

Beschreibung
Der Herd steht auf vier nach außen geschwungenen Füßen. Füße und, Kanten und Umrahmungen der Fächer sind aus vernickeltem Eisen. Der Korpus ist aus emailliertem Metall.
Er ist mit zwei runden Backformen, drei Abkühl- Kuchengittern und einem Schürhaken bestückt.

Geschichte der Küchenherde
Dieser Typ Küchenherd wird Stangenofen [1] nach dem verwendeten Material und der Fertigungstechnik oder Küchenhexe nach den möglichen Anwendungsmöglichkeiten genannt.[2]
“Eine Küchenhexe (in Österreich und der slowenischen Untersteiermark Sparherd genannt) ist ein mit Brennholz befeuerter Herd. [1,2] Küchenhexen wurden bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts zum Kochen und Beheizen von Häusern und Wohnungen benutzt. Mit der zunehmenden Modernisierung sind sie weitgehend gas- oder ölbetriebenen Heizungsanlagen und Herden gewichen. Heutzutage sind sie als reines Dekorationsstück bei Antiquitätensammlern beliebt.
Ausstattung
Typische Modelle der Küchenhexe, wie sie seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und bis in die 1950er-Jahre gefertigt wurden, besitzen in der gusseisernen oberen Abdeck-platte mehrere runde Öffnungen zur Brennkammer. Diese sind mit ineinander gesetzten, kreisrunden und flachen Abdeckungen aus Gusseisen, den Herdringen verschlossen. Die Herdringe können einzeln von innen nach außen herausgenommen werden, so dass eine Öffnung in der Größe des Bodens des Kochgeschirrs entsteht. Aufgesetzte Kochtöpfe, Kasserollen und Pfannen werden so direkt vom darunter brennenden Herdfeuer berührt, wodurch Energie gespart aber auch der Boden des Kochgeschirrs durch Ruß verschmutzt wird.
Neben der Kocheinrichtung verfügt eine typische Küchenhexe über einen integrierten Backofen. Auf der Herdplatte kann zudem ein Wasserschiff aufgestellt werden – ein rechteckiger Tank mit einem Wasserhahn an einer Schmalseite, in dem warmes Wasser vorgehalten wird. Typisch ist ferner die umlaufende Stange, auf der Handtücher getrocknet werden können. Häufig gibt es unter der Küchenhexe auch eine Schublade in der Brennmaterial oder sonstiges Zubehör (Backbleche, Schürhaken, Feuerzeug und ähnliches) aufbewahrt werden können. Manche Küchenhexen besitzen auch eine halbhohe Rückwand, die mit Fliesen verkleidet ist und die die Wand der Küche vor Fettspritzern schützt. Oft waren Küchenhexen reich verziert. Bemalte Fliesen oder Emaille und vernickelte Metallteile machten den Herd zu einem Blickpunkt in der Küche und zum besonderen Stolz der Hausfrau. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch besonders einfache, kleine Modelle hergestellt, die dem damaligen Materialmangel und den beschränkten Wohnverhältnissen Rechnung trugen.“ [2]

Literatur
[1] “Oeregrundsches Eisen ist die beste Sorte des schweren Eisens in 2 bis 3 Finger breiten Stangen“
aus:
Technologisches Lexicon oder genaue Beschreibung aller mechanischen Künste, Handwerke, Manufakturen und Fabriken, der dazu erforderlichen Handgriffe, Mittel, Werkzeuge und Maschinen, mit steter Rücksicht auf die Bedürfnisse der neuesten Zeit, auf die wichtigsten Erfindungen und Entdeckungen, der dabey anzuwendenden geprüftesten chemischen und mechanischen Grundsätze und einer vollständigen Litteratur aller Zweige der Technologie, sammt Erklärung aller dort eingeschlagen-den Kunstwörter, in alphabetischer Ordnung, Band 9
Joh. Heinrich Moritz Poppe
Herausgeber: Stuttgardt und Tübingen in der J.G.Cotta’schen Buchhandlung 1819

[2] wikepedia