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Maria Immaculata

Museum Schloss Fellenberg


Herstellung: 1834

Merkmale

Inventarnummer:
2017MSF0455
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Sachgruppe:
Material:
Technik:
Maße:
Gesamt:
Höhe: 60 cm
Breite: 21 cm
Tiefe: 18 cm

Beschreibung

Beschreibung
Maria ist als junges Mädchen mit weißem bordürenverziertem Gewand dargestellt. Im offenen Haar trägt sie einen Blütenkranz aus Rosen, mit einem Stern in der Mitte Sie steht mit gefalteten Händen auf der Weltkugel, die mit Sternen besetzt ist und tritt mit ihrem rechten Fuß auf die Schlange, die einen Apfel im Maul trägt. Im eigentlichen Sinne schwebt sie über der Erde und zertritt die Schlange, das Symbol für den Sündenfall. Links und rechts von Maria sind die Spitzen der Mondsichel (rechts beschädigt) zu sehen. Zwei Cherubim sind in den angedeuteten Wolken dargestellt. Die Schriftkartusche im profilierten Sockelbereich zeigt folgende Inschrift: Immaculée Conception, die nächste Zeile ist nicht mehr ablesbar und dann die Jahreszahl 1834, es ist aufgrund der Inschrift anzunehmen, dass die Skulptur in Frankreich hergestellt wurde.
Vermutlich stammt sie aus Lothringen, am 8. Dezember wird dort das Fest der unbefleckten Empfängnis gefeiert. In einigen Kirchen im Umkreis von Metz, aber auch im grenznahen Raum (z.B.Notre Dame de la Vallee de Bisten in Bisten bei St.Avold) gilt gerade diesem Fest besondere Aufmerksamkeit.

Ikonographie "Immaculata Conceptio" (Unbefleckte Empfängnis) Die Figur zeigt Maria im Typus der Immaculata, d.h. nach dem Dogma der unbefleckten Empfängnis. Danach wurde Maria als einziger Mensch sündenfrei empfangen, also schon vor ihrer Geburt im göttlichen Heilsplan vorgesehen. Dieser Typus zeigt Maria als junges Mädchen mit offenem Haar und weißen Gewand der Jungfrau. Sie hat die Hände gefaltet, steht auf der Mondsichel und zertritt eine Schlange. Über ihrem Kopf trägt sie oft eine Sternengloriole. Diese wird in dieser Darstellung wohl von dem Blumenkranz mit dem Stern ersetzt.
Das Konzil von Basel legte im Jahre 1439 fest, dass Maria frei von der Erbsünde von ihrer Mutter Anna empfangen worden sei. Maria ist als einziger sündenfreier Mensch also Teil des göttlichen Heilsplans vor ihrer Geburt im Himmel. Sie wird als sehr junges Mädchen mit dem offenen Haar der Jungfrau im weißen Gewand gezeigt, steht mit gefalteten Händen auf der Mondsichel und zertritt eine Schlange. Über ihrem Kopf erscheint eine Sternengloriole. Diese Elemente sind der Vision des Johannes vom apokalyptischen Weib, das mit Maria identifiziert wurde, entnommen (Offb 12, 1–6). Der Typus der Immaculata entsteht Ende des 15. Jahrhunderts und verbreitet sich besonders während der Gegenreformation in den katholischen Ländern, vor allem in Spanien.
Der Kult wurde von den Dominikanern getragen, welche die Dogmatisierung der Unbefleckten Empfängnis forderten. Maria erscheint als Siegerin über die Häresie der Reformation, so wie sie über Satan und die Erbsünde erhaben ist. In diesen Darstellungen nach dem Konzil von Trient (1545–1563) ist die Mondsichel nach unten geöffnet, um sie von den Mondsichelmadonnen der früheren Jahrhunderte zu unterscheiden. Der Bildtyp der sog. Maria immaculata wurde zum wichtigsten Marienbild des Barocks und des Rokoko. “1, 2

Literatur 1 Poeschel, Sabine: Handbuch der Ikonographie. Sakrale und profane Themen der bildenden Kunst, 5. Auflage, Darmstadt 2014, S. 119.

2 Erklärendes Wörterbuch zur Christlichen Kunst, Hannelore Sachs, Ernst Badstüber, Helga Neumann, Verlag Werner Dausien, Hanau, ISBN 3-7684-9305-9